Norah Jones entzückt mit „Visions“. Mit Nonchalance und Frohsinn negiert die neunfache Grammy-Gewinnerin aus Brooklyn den Zeitgeist.
Vor vier Jahren ersuchte eine tieftraurige Norah Jones ihre Fans noch, sie vom Boden aufzuheben: Ihr Album „Pick Me Up Off The Floor“ war das bis dahin intensivste der in Brooklyn geborenen Sängerin. Vier Jahre später, mit 44, vollzieht sie einen erstaunlichen Wechsel in der Grundstimmung. Mit „Vision“ legt die Tochter der Sitar-Legende Ravi Shankar ein locker-flockiges, zuweilen sogar tanzbares Album vor. Die neunfache Grammy-Gewinnerin, die den Musikmarkt Anfang der Nullerjahre mit seidigen Country-Jazz-Balladen eroberte, hat nun den Retro-Soul entdeckt.