Mit Federn, Haut und Haar

Bericht aus dem Korallenriff im Wohnzimmer

Der Biologe weiß, wie die artenreichsten Lebensräume der Erde funktionieren. Dies bei der Entstehung eines Mini-Riffs im Wohnzimmer erleben zu dürfen, ist etwas Besonderes.

Ich bin mir selber nicht sicher, was das hier werden soll – eine Art „seelische Homestory“ oder aber die Schilderung des Versuchs, mit einem Korallenriff einen der artenreichsten Lebensräume im Wohnzimmer entstehen zu lassen? Wahrscheinlich beides.

Ich war fünf, als im kleinen Aquarium der elterlichen Wohnung zauberhaft zart-bunte Guppies aus der Familie der lebendgebärenden Zahnkarpfen vor meinen faszinierten Augen ihre winzigen Jungen bekamen. Der weitere Lebensweg des Knaben führte unter anderem durch die Linzer Donauauen, wo er wehen Herzens den rasenden Verlust von Lebensraum erleben musste. Das nannte man damals Fortschritt. In den 1970ern folgte ein Studium der Biologie mit vielen Exkursionen in die Welten der Fische. Zur Erforschung ihrer oft spektakulären Anpassungen der Kiefer, Sinnesorgane und Gehirne ging es ans Mittelmeer, in die Donauau bei Stopfenreuth, an den mexikanischen Golf von Kalifornien, in die karibischen Riffe von St. Croix usw. In vielen Aquarien lebten damals mediterrane Schleim- und heimische Karpfenfische, nordamerikanische Kahlhechte und atlantische Felsdorsche.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.