Schlechtwetter

Fünf tot geborgene Skitourengeher in der Schweiz kommen aus einer Familie

Rettungseinsatz am Matterhorn.
Rettungseinsatz am Matterhorn.APA / AFP / Gabriel Monnet
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Einer Gruppe von Tourengehern aus dem Kanton Wallis, die seit Samstagnachmittag vermisst wurde, ist das schlechte Wetter zum Verhängnis geworden. Die Skifahrer seien „orientierungslos erfroren“, so der Rettungschef.

Fünf der sechs in der Schweiz vermissten Skitourengänger sind am Sonntagabend im Gebiet des Berges Tête Blanche im Kanton Wallis tot aufgefunden worden. Seit Samstagnachmittag war eine große Suchaktionen gelaufen, nachdem die Tourengeher im Alter zwischen 21 und 58 Jahren nicht zurückgekommen waren. Eine Verwandte hatte die Polizei alarmiert, nachdem die Gruppe nicht wie vereinbart im Ort Arolla in der französischen Schweiz erschienen war.

Die Opfer – fünf Männer und eine Frau – hätten offenbar alles unternommen, um zu überleben. Allerdings seien die Temperaturen sehr tief gewesen und das Wetter sehr schlecht, erklärte der Polizeikommandant der Walliser Polizei,  Christian Varone, bei einer Pressekonferenz am Montagvormittag.

Der Rettungschef bei Air Zermatt, Anjan Truffer, war am Sonntag bei der Suche dabei. Er spricht davon, dass die Skifahrer erfroren seien. „Das Bild, welches wir vorgefunden haben, war unschön“, so Truffer. „Wir haben gesehen, dass die Skitourengänger versucht hatten, eine Höhle zu bauen und sich vom Wind zu schützen“, sagte Truffer gegenüber dem „Walliser Boten“.

Truffer geht davon aus, dass vor Ort vermutlich Panik ausbrach, da die Personen verstreut waren. Der hereinbrechende Sturm könnte den Tourengängern zum Verhängnis geworden sein, glaubt der Bergretter. Sein Fazit: „Die Skitourengängern sind orientierungslos in der Höhe erfroren.“

„Große Tragödie“ rund um Brüder, Onkel, Cousin

Fünf der Personen aus dem Wallis waren aus einer Familie. Es dürfe sich um drei Brüder handeln, einen Onkel, einen Cousin sowie einer Freundin eines der Brüder. Welche Person noch nicht gefunden wurde, ist noch unklar. Die Polzei sprach von „einer großen Tragödie“.

Rettungsaktion für die zu diesem Zeitpunkt noch vermissten Skifahrer.
Rettungsaktion für die zu diesem Zeitpunkt noch vermissten Skifahrer.Reuters / Police Cantonale Valaisanne

Die in Zermatt gestartete Gruppe war im Gebiet rund um die 3706 Meter hohe Tête Blanche vermisst. Die Gruppe befand sich auf der Skitourenroute zwischen Zermatt und Arolla, wie die Kantonspolizei am Sonntag mitteilte. Die Tête Blanche liegt auf halbem Weg zwischen den beiden Ortschaften..

Starker Sturm auf Alpensüdseite

Rettungsteams waren seit Samstag auf der Suche nach den Männern. Insgesamt suchten sechs private Rettungshelikopter sowie zwei Super Pumas der Armee nach den Vermissten. Dazu waren 35 Spezialisten für die Rettung im Gebirge im Einsatz.

Am Samstag kurz nach 17 Uhr war es den Skifahrer gelungen, einen Notruf abzusetzen. Daraufhin setzte sich die Rettung Zermatt in Bewegung. Die Suchaktion musste aber um 21 Uhr unterbrochen werden.

Der Sturm auf der Alpensüdseite und die Lawinengefahr verhinderten am Samstag, dass sich Helikopter und Rettungskolonnen dem Gebiet nähern konnten, wie die Kantonspolizei Wallis am Sonntag mitteilte. Ein Versuch, sich von Zermatt aus auf dem Landweg in das betreffende Gebiet zu begeben, wurde nachts von fünf erfahrenen Rettungskräften der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation (KWRO) unternommen. Die Suche auf über 3.00 Metern Höhe musste wegen der sehr schlechten Wetterverhältnisse und der damit verbundenen Risiken abgebrochen werden, wie es weiter hieß. (red)

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