Kultur/Wien

Wiener Stadtrechnungshof kritisiert Theaterverein Toxic Dreams

Honorarzahlungen ohne schriftliche Vereinbarungen, hohe Kosten für einen Laptop, ein Mobiltelefon und für Bewirtung: Der Wiener Stadtrechnungshof hat den Theaterverein geprüft und zur Sparsamkeit ermahnt.

Der Wiener Stadtrechnungshof (StRH) hat nach einer Prüfung des in Wien ansässigen Theatervereins Toxic Dreams zahlreiche Empfehlungen ausgesprochen. So habe es im Prüfzeitraum (2020 bis 2022) etwa entgegen der Statuten keine Generalversammlungen gegeben, von Vorstandssitzungen gab es keine schriftlichen Protokolle, Honorarzahlungen an den künstlerischen Leiter und die künstlerischen Mitwirkenden wurden ebenso wie die Anstellung der Obfrau ohne schriftliche Vereinbarungen getätigt.

Auch kritisiert der Rechnungshof, dass – wie bei Anschaffungen mit einem Auftragswert von über 3000 Euro nötig – beim Kauf eines Laptops im Wert von 3849 Euro keine Vergleichsangebote vorlagen. Laut dem Verein habe es sich um ein extra angefertigtes „built-to-order Modell“ gehandelt. Auch hier hätten laut StRH Kostenvergleichsangebote eingeholt werden müssen. Auch beim Ankauf eines hochpreisigen Mobiltelefons fehlten laut StRH die „zeitnahe Dokumentation über die Notwendigkeit der Anschaffung“. Darüber hinaus wurde auch der Zweck von Ausgaben in Zusammenhang mit künftigen Projekten (Kosten für einen Aufenthalt in Hallstatt und ein Mietauto) nicht dokumentiert.

Darüber hinaus empfahl der StRH, private und später zurückgezahlte Ausgaben künftig nicht mehr in die Buchhaltung und die Förderabrechnung aufzunehmen. Angesichts einzelner hoher Bewirtungsrechnungen wurde empfohlen, „den in der Fördervereinbarung festgehaltenen Grundsatz der Sparsamkeit zu beachten“. Weiters wurden In-sich-Geschäfte (in Form von Honorarnoten des Kassiers/künstlerischer Leiters) nicht durch zwei Vertretungsbefugte des Theatervereins genehmigt. Kritik gab es auch an der Darstellung von Einnahmen und Ausgaben, für die künftig „die empfohlene Mindestgliederung einer Einnahmen- und Ausgabenrechnung gemäß Fachgutachten“ angewendet werden solle. Toxic Dreams antwortete auf alle 19 Empfehlungen mit einer bereits erfolgten bzw. künftigen Umsetzung.

Der Theaterverein Toxic Dreams erhielt für die Jahre 2018 bis 2021 im Rahmen einer Vierjahresförderung jährlich 200.000 Euro, wobei die Summe die in den Jahren 2020 und 2021 auf jährlich 220.000 Euro erhöht wurde. Von 2022 bis 2025 beträgt die jährliche Förderung seitens der Stadt Wien 260.000 Euro.

Kritik kam dazu am Montag von der Wiener FPÖ, die „wenigstens ein Mindestmaß an ordentlicher Geschäftstätigkeit“ verlangte. Sollte diese „nicht geliefert“, müsse „jede Subvention umgehend eingestellt werden“. (APA)

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