Arbeitszeit

An vier oder fünf Tagen arbeiten?

Vier oder fünf...
Vier oder fünf...Imago / Tspider
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Rund ein Fünftel der Unternehmen dürfte eine Vier-Tage-Woche fahren. Für weniger Arbeitszeit auch weniger Lohn zu erhalten, damit sind 22 Prozent der Arbeitnehmer einverstanden.

Die Vier-Tage-Woche haben mittlerweile einige Unternehmen eingeführt. Als Maßnahme, Mitarbeitende zu halten bzw. Interessierte anzulocken. Denn trotz positiver Bewertungen und Vorteilen wie besserer Work-Life-Balance sowie gesteigerter Produktivität stünden Unternehmen vor Herausforderungen bei der Umsetzung. Ob diese Maßnahme sinnvoll ist oder nicht, untersuchte nun die IMC Krems University of Applied Sciences in einer Studie.

Von 263 in persönlichen Interviews befragten Personen würden der Erhebung zufolge 49 Prozent in der Reduzierung der Arbeitszeit auf vier Tage mehr Vor- als Nachteile sehen. Nur 14 Prozent von ihnen hätten bereits – überwiegend positive – Erfahrungen mit einem Arbeitstag weniger gesammelt.

Vorteile der Vier-Tage-Woche

Vorteile werden laut der Studie vor allem in der Verbesserung des Unternehmensimages, einer Reduzierung der Fehlzeiten sowie einer Steigerung der Produktivität der Mitarbeitenden gesehen. Außerdem wird einem positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit mehrheitlich zugestimmt. Aus Sicht der Arbeitnehmenden wird von 60 Prozent an die erste Stelle der Vorteile eine bessere Work-Life-Balance gereiht. Als Hauptnachteile gelten Stress an den verbleibenden Arbeitstagen und mögliche Einkommenseinbußen.

Hinsichtlich der Akzeptanz der drei gängigsten Umsetzungsmodelle stellt dem IMC Krems zufolge die beliebteste Variante „wenig überraschend“ mit 92 Prozent die Reduktion der Arbeitszeit ohne Lohnverzicht dar. Rund drei Viertel der Umfrageteilnehmer könnten sich persönlich vorstellen, in diesem Arbeitszeitverkürzungsmodell zu arbeiten.

Weniger Lohn kommt für 80 Prozent nicht in Frage

Die Verdichtung der bisherigen Arbeitszeit von fünf auf vier Tage wird von etwa zwei Drittel als attraktiv beurteilt, kommt andererseits jedoch für 16 Prozent persönlich nicht infrage. Nur 22 Prozent könnten sich vorstellen, mit Einkommenseinbußen auf eine Vier-Tage-Woche umzusteigen.

Den gewonnenen freien Tag würde ein Großteil der Befragten der Familie widmen oder für eigene Hobbys nutzen. Nur eine Minderheit nannte diesbezüglich etwa Ausbildung (14 Prozent), Haushaltstätigkeiten (zwölf Prozent) oder Freiwilligenarbeit (neun Prozent).

79 Prozent gaben dem IMC Krems zufolge an, dass in ihrem Unternehmen noch keine Vier-Tage-Woche umgesetzt werde. Als Hauptgrund dafür wurden Kostengründe vermutet. Genannt wurden zudem Öffnungszeiten, die eine Vier-Tage-Woche nicht zuließen, sowie die Notwendigkeit, Abläufe und Organisation neu zu gestalten. (mhk)

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