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Falscher Bitcoin-Erfinder verliert vor Gericht

Wer sich hinter Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto verbirgt, weiß man nicht.
Wer sich hinter Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto verbirgt, weiß man nicht. Imago / Jakub Porzycki
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Der australische Programmierer Craig Wright will Bitcoin erfunden haben und nervt die Bitcoin-Community seit Jahren mit Klagen. Nun hat ein Gericht entschieden, dass er nicht Satoshi Nakamoto ist.

Vor 15 Jahren hat eine Person namens Satoshi Nakamoto Bitcoin ins Leben gerufen. Wer er ist (oder war), ist unbekannt, er ist nur im Internet in Erscheinung getreten. Eine Zeitlang schürfte er selbst Bitcoin und diskutierte mit Bitcoin-Gegnern. Legendär ist seine Antwort an einen Kritiker: „Wenn du es nicht glaubst oder nicht verstehst, habe ich nicht die Zeit, dich zu überzeugen, sorry.“ Irgendwann tat Satoshi kund, er wolle sich nun anderen Dingen widmen, verschwand von der Bildfläche und rührte die rund eine Million Bitcoin, die sich auf seinen Wallets befinden (umgerechnet 65 Milliarden Euro), nie an. Die Geschichte trug zum Mythos um Bitcoin bei: ein geheimnisvoller Schöpfer, der seine Schöpfung in die völlige Unabhängigkeit entlässt.

Seitdem wird gerätselt, wer wohl Satoshi Nakamoto ist. Nun hat ein Gericht entschieden: Es ist nicht Craig Wright. Seit Jahren behauptet der australische Programmierer, dass er Satoshi Nakamoto wäre, und klagt jeden, der ihn als Betrüger bezeichnet. Unter anderem wollte er Bitcoin-Entwickler zwingen, das Protokoll so umzuschreiben, dass er wieder an Bitcoin herankommen kann, die er angeblich verloren hat. Die Chancen, dass das passieren wird, stehen nun schlechter denn je: Am Donnerstag hat ein britisches Gericht entschieden, dass Craig Wright nicht der Autor des 2008 veröffentlichten Bitcoin-Whitepapers ist.

Geklagt hatte die Crypto Open Patent Alliance (COPA), die sich für den Einsatz und die Weiterentwicklung von Kryptowährungstechnologien einsetzt. Ihr Ziel war es, Wright an weiteren Klagen gegen Bitcoin-Entwickler zu hindern. COPA wirft Wright vor, zum angeblichen Beweis seiner Behauptungen Dokumente gefälscht zu haben, was dieser bestreitet. „Auf der Grundlage seiner unehrlichen Behauptung, Satoshi zu sein, hat er Forderungen in Höhe von Hunderten von Milliarden Dollar geltend gemacht, auch gegen zahlreiche Privatpersonen“, sagte COPA-Anwalt Jonathan Hough.

In der Bitcoin-Community ist man erleichtert. Dort kursiert seit längerem der Spruch: „Wir alle sind Satoshi. Nur Craig Wright ist nicht Satoshi.“ (ag./b.l.)

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