Mein Freitag

Merkur hängt schief und die Würschtln blühen

Man sieht sie mit Tränen in den Augen: die Birkenwürschtln.
Man sieht sie mit Tränen in den Augen: die Birkenwürschtln. Getty Images
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Da ist was in der Luft: wenn drei von drei gleichzeitig eine Art Panne haben.

Es fällt schwer, nicht an höhere Gewalt oder Unruhe im Universum zu glauben, wenn von drei Menschen, die man innerhalb einer Stunde trifft, eine den Schlüsselbund auf dem Weg zur Arbeit verloren hat (wie?), einem das Auto abgeschleppt wurde (obwohl nur ganz kurz in der Ladezone geparkt) und eine einen Kuchen mit Walnüssen isst, ohne wie sonst immer vorher sicherzustellen, dass keine Nüsse drin sind, weil sie Allergikerin ist. Sondern erst nachher.

Da ist was in der Luft. „Die Birkenwürschtln“, erklärt meine Kollegin, außergewöhnlich kurzatmig und die Pollen verfluchend. Wir überlegen, wie viele Antihistaminika-Pillen man an einem Tag einnehmen darf, ohne sich eine Überdosis zu verpassen. Die Birken machen einem also das Atmen schwer, und zusätzlich spielt Merkur meinem Sternzeichen übel mit. „Machen Sie sich nicht unnötig Feinde“, steht im Horoskop, und „Seien Sie vorsichtig“. Das passt zur Aussendung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, in der vor den Gefahren des Frühjahrsputzes gewarnt wird. Immerhin landen jährlich rund 25.000 Menschen, die sich bei Reinigungsarbeiten verletzen, im Spital. Zu den Tipps des KFV gehört etwa, nicht mit Schlapfen auf Leitern zu steigen und Drehstühle (oder andere Einrichtungsgegenstände) nicht als Steighilfe zu verwenden.

Man denkt sich, wer ist schon so blöd und steigt auf einen Drehsessel, doch dann fällt einem peinlich berührt ein, hoppla, das bin doch ich, aber worauf soll man sonst im Kinderzimmer steigen, wenn schnell etwas aus dem Kasten ganz oben gebraucht wird. Wer holt sich dafür schon eine Leiter oder einen Sessel aus einem anderen Zimmer, auf dem erstens ein Stapel mit irgendetwas liegt und mit dem man zweitens gleich einmal eine Kante abschlägt. Nie zu schnell um die Ecke biegen, auch dieser Tipp sollte in jeder Lebenslage berücksichtigt werden.

E-Mails an: friederike.leibl-buerger@diepresse.com

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