Sprechblase Nr. 533. Warum zwischenparken bloß ein Pleonasmus ist.
Sie klingen nicht unbedingt schöner, vermutlich aber gewichtiger: diese längeren, aufgeblasenen Wörter. Viele von ihnen tragen eine bloße Doppelung in sich: Die Glasvitrine etwa setzt sich aus Glas und gläserner Kasten (Vitrine) zusammen, die Vogelvoliere aus Vogel und Vogelkäfig (Voliere), die Windböe aus Wind und Windstoß (Böe). Das ließe sich auch für Fußpedal oder Rückerstattung durchkauen. Und für das Wort – Achtung, Sprechblase – zwischenparken, das zuletzt vielfach gebraucht wurde. Vom Zwischenparken der Mitarbeitenden in bestimmten Branchen war die Rede.
Ist es ein zwischenzeitliches Parken, ist das bloße Wort parken ausreichend. Ist es ein Parken zwischen zwei anderen Parkvorgängen, müssen sich die Arbeitgeber von ihren Stakeholdern wohl eine Frage gefallen lassen: „Warum parkt ihr eure Leute dauerhaft und setzt sie nicht vor und nach dem Zwischenparken ordentlich ein?“
michael.koettritsch@diepresse.com
In der „Sprechblase“ spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts „Management & Karriere“ in der „Presse“, wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Management- und Business-Sprechs auf und nach.