Immobilienmesse

Mipim 2024: „Positive Signale“ aus Cannes

Im Süden Frankreichs ging vom 12. bis 15. März Europas größte Immobilienmesse über die Bühne.
Im Süden Frankreichs ging vom 12. bis 15. März Europas größte Immobilienmesse über die Bühne.„Die Presse“/Schleser
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Auf den europäischen Immobilienmärkten herrscht Zurückhaltung. Österreichs Delegation nimmt von der Mipim dennoch eine Portion Zuversicht mit und erhofft sich eine Marktbelebung.

Wien/Cannes. Die Mipim im französischen Cannes wurde von der Immobilienwirtschaft heuer mit besonders großer Aufmerksamkeit verfolgt, erwartete man doch von der wichtigsten europäischen Immobilienmesse Aufschlüsse über die weitere Entwicklung der aktuell herausfordernden Immobilienmärkte. Mehr als 70 angereiste Unternehmen der heimischen Immobilienbranche versuchten, die Zeit vom 12. bis 15. März auf internationalem Parkett für sich zu nutzen. Die überwiegend wolkenlosen Aussichten an der Côte d’Azur konnten dieser Tage aber nicht wirklich über die trübe Stimmung auf dem Immobilienmarkt hinwegtäuschen.

„Bei einigen Marktteilnehmern ist nach wie vor Zurückhaltung zu spüren, bei vielen anderen verzeichnet man auch schon wieder Optimismus und Zuversicht“, zieht Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien Gruppe, eine erste Bilanz. „Einerseits bleiben die Finanzierungsmodalitäten auch zwei Jahre nach Beginn der Konjunkturkrise herausfordernd, andererseits werden erste Leitzinssenkungen im Jahresverlauf erwartet. In einigen Ländern zeichnet sich bereits eine Konjunkturerholung ab. Darauf begründen sich die durchaus berechtigten Hoffnungen, dass die Talsohle bald durchschritten ist und die Märkte wieder anziehen.“

Der „Austria“-Pavillon ist seit 20 Jahren eine der Adressen für österreichische Immobilienunternehmen bei der Mipim.
Der „Austria“-Pavillon ist seit 20 Jahren eine der Adressen für österreichische Immobilienunternehmen bei der Mipim.„Die Presse“/Schleser

Mit der Zinswende am Horizont orten auch einige andere heimische Unternehmen einen Hoffnungsschimmer: „Die Mipim als internationaler Gradmesser der Branche bestätigt uns die positiven Signale für eine baldige Marktbelebung“, meint etwa Markus Arnold, CEO und Alleineigentümer von Arnold Immobilien. „Die Termine an unserem Stand waren überwiegend Akquisitions- und Deal-Gespräche. Der Kauf- und Verkaufswille hat sich bereits nach den ersten Gesprächen manifestiert.“

Dezente Aufbruchstimmung nahm auch Örag-Vorstand Johannes Endl in den Gesprächen während der Mipim wahr, vor allem bei eigenkapitalstarken Investoren. 2024 werde es viel mehr Transaktionen als noch im Vorjahr geben, „die Preisvorstellungen haben sich angenähert“. Von Euphorie könne natürlich keine Rede sein. „Das Vertrauen, dass Projekte zu Ende gebracht werden, ist nicht mehr so gegeben wie noch vor zwei, drei Jahren“, konstatiert Wolfdieter Jarisch, Vorstand der S+B Gruppe, „vom Papier weg investieren nur noch wenige.“ Dennoch bestehe etwa von Family Offices weiterhin Interesse, in Immobilien zu investieren. Flexible Mixed-Use-Projekte seien durchaus gefragt. Derzeit geht es für viele vor allem darum, den richtigen Einstiegszeitpunkt nicht zu verpassen, bringt es Anton Bondi, Geschäftsführer von Bondi Consult, auf den Punkt. (hbh)

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