Zinsen

Schulden in Höhe von 217 Prozent des BIP – was die Zinswende für Japan bedeutet

Kazuo Ueda gab am Dienstag einen historischen Zinsschritt bekannt.
Kazuo Ueda gab am Dienstag einen historischen Zinsschritt bekannt.APA/AFP
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In einer historischen Entscheidung hat Japans Zentralbank den Leitzins angehoben. Für die ostasiatische Volkswirtschaft könnte es der Anfang vom Ende des billigen Geldes sein. Das könnte aber sowohl für den Staat als auch viele japanische Firmen negative Konsequenzen nach sich ziehen.

Tokio. Kazuo Ueda saß da mit einem Pokerface, als würde er noch immer einiges verstecken. Dabei hatte er gerade die größte Nachricht seit Jahren verkündet: „Die beispiellose Lockerung der Geldpolitik ist nun vorbei“, erklärte er am Dienstagnachmittag vor hastig mitschreibenden Reportern. Konkret hatte Japans Zentralbank (BOJ), der Ueda vorsitzt, beschlossen, dass künftig ein Leitzins von null bis 0,1 Prozent gelten würde. Es ist eine minimale Erhöhung gegenüber dem bisherigen leichten Negativzins.

Historisch ist der Schritt trotzdem. In der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt markiert er die erste Leitzinserhöhung seit 17 Jahren. Außerdem werde die BOJ künftig nicht mehr den Preis von Staatsanleihen kontrollieren, sondern diesen vor allem durch Bewegungen auf dem Markt entstehen lassen. Die sich über massive Staatsanleihe- und ETF-Käufe der vergangenen Jahre angehäufte riesige Bilanzsumme der BOJ werde zwar nicht gleich minimiert. Dennoch weht künftig wohl ein anderer Wind in Japans Geldpolitik.

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