Architektur und Ideologie

Was stört an jüdischen Propheten am Berliner Stadtschloss?

3,3 Meter groß, drei Tonnen schwer: An der Kuppel des Berliner Stadtschlosses werden derzeit acht Propheten-Figuren montiert.
3,3 Meter groß, drei Tonnen schwer: An der Kuppel des Berliner Stadtschlosses werden derzeit acht Propheten-Figuren montiert.Imago / Christian Ditsch
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Kritiker sehen die Rekonstruktion von Propheten-Statuen am Berliner Stadtschloss als „Kulturkampf“ und Ausbau zum „Sendemast christlicher Ideologie“. Das verstört.

„Nanu, ein Kuppel-Prophet trägt ja Badelatschen!“ Unter dieser Schlagzeile berichtete das Berliner Boulevardblatt „B. Z.“ über die neueste historische Rekonstruktion am Berliner Stadtschloss: An der Kuppel werden derzeit acht Statuen von Propheten –zusätzlich zu zwei bereits stehenden Figuren: Moses und Elias – montiert: die Schriftpropheten Jesaja, Hosea, Zephania, Zacharias, Jonas, Daniel, Jeremias, Hesekiel. Jonas scheint tatsächlich eine Art von Flip-Flops an den Füßen zu tragen, neben denen man die Schwanzflosse des Fisches sieht, die ihn einst verschluckt haben soll.

Doch das ist es nicht, worüber derzeit debattiert wird. Vielmehr über – angebliche – Ideologie. Man könnte „diese neuen Dekor-Elemente“, schreibt etwa die „Süddeutsche Zeitung“, „als weiteren Versuch verstehen, das Stadtschloss zur Festung für den Kulturkampf zu ertüchtigen, zum Sendemast christlicher Ideologie.“

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