FIS-Pläne

Angst vor einer drohenden Abwertung der Ski-WM

Christian Scherer, Generalsekretär von Ski Austria, ist kein Freund eines zusätzlichen Großevents.
Christian Scherer, Generalsekretär von Ski Austria, ist kein Freund eines zusätzlichen Großevents.APA / Expa / Erich Spiess
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Österreichs Skiverband sieht die geplanten FIS-Games äußerst kritisch.

Die Pläne des Internationalen Skiverbands (FIS) werfen ihre Schatten voraus. Österreichs Skiverband sieht die FIS Games, die 2028 erstmals stattfinden sollen, jedenfalls grundsätzlich kritisch. „Wir glauben nicht, dass es notwendig ist, noch einen zusätzlichen Großanlass zu etablieren, weil es zu inflationär wird und die bestehenden Weltmeisterschaften, die Olympischen Spiele und unter Umständen sogar den Weltcup entwertet oder abwertet“, sagte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer. „Von dem her sind wir kein Freund dieser Idee.“

Die von FIS-Präsident Johan Eliasch forcierten Spiele mit Bewerben für alle Schneesportarten sollen ab 2028 in Jahren ohne Olympische Spiele oder Weltmeisterschaften ausgetragen werden. FIS-Generalsekretär Michel Vion hatte vor wenigen Monaten angekündigt, dass die Gewinner zugleich FIS-Games-Sieger und Weltmeister sein werden.

Musik und Inflation

„Du kannst vielleicht jüngere Zielgruppen ansprechen“, meinte Scherer und ergänzte, dass der Weltverband zu diesem Zweck auch mehr auf Musik setzen wolle. „Das ist offenbar die Grundidee, was ich von den FIS-Verantwortlichen höre.“ Er glaube aber, „dass es zu viel ist“. Zudem sei die Namensgebung wenig ansprechend. „Kriegst du dann einen Pokal? Bist du dann FIS-Games-Sieger? Scheinbar bin ich nicht kreativ genug, dass ich mir das vorstellen kann“, merkte der Osttiroler an.

Für den ÖSV steht eine Bewerbung für die FIS Games derzeit nicht auf der Agenda. Laut FIS-Mitteilung vom vergangenen Herbst sind St. Moritz und Lillehammer/Hafjell die beiden Kandidaten für die Premiere des Großevents. Die Vergabe soll einer Empfehlung einer Evaluierungskommission folgend beim FIS-Kongress am 4. Juni 2024 erfolgen.

St. Anton Kandidat für Alpin-WM

„Wir im ÖSV konzentrieren uns wirklich auf tolle Weltcup-Veranstaltungen und wiederkehrend auf Alpin- oder Nordische Weltmeisterschaften“, sagte Scherer. Nach den Alpin-Weltmeisterschaften 2025 in Saalbach-Hinterglemm steht 2027 die WM für Freestyle, Freeski und Snowboard im Montafon an. Hochfilzen soll 2028 oder 2029 die Biathlon-WM bekommen, Ramsau in nicht allzu ferner Zukunft die Titelkämpfe bei den Nordischen. „Und dann wird über kurz oder lang wieder St. Anton mit einer Alpin-WM-Kandidatur ums Eck kommen“, verriet Scherer. (red./APA)

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