Anton Bruckner blieb in der Kulturszene Wiens ein Außenseiter. Foto in seiner Wiener Wohnung in der Heßgasse.
Musikgeschichte

Anton Bruckner und Wien: Eine komplizierte Beziehung

Zum 200. Geburtstag Anton Bruckners und dem 50er des Linzer Brucknerhauses unternimmt das neue Magazin der “Presse“ einen großen Rundblick über sein Leben, sein Komponieren, seine Stellung in der Musikgeschichte sowie den Aufführungsreigen seiner Werke. 

In den ersten drei Jahrzehnten nach Franz Schuberts Tod schien Wien abgesehen von der Familie Strauß fast gänzlich ohne bedeutende, hier ansässige Komponisten zu sein. Doch durch die Übersiedlung von Johannes Brahms und Anton Bruckner im Jahr 1868 beherbergte die Stadt nunmehr zwei Giganten der Musik, von denen keiner ein echter Wiener war. Sie wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Kulturmetropole mit der Musikpflege als Schwerpunkt. Brahms’ Diktum von der „heiligen Stadt der Musiker“ hatte trotz mythischer Überhöhung einen Kern Wahrheit.

Nicht jedem „Zugereisten“ gelang die Integration in die kulturelle Welt Wiens gleich gut. Bruckner tat sich viel schwerer als Brahms. Wollte er überhaupt? Ja, er wollte hier Fuß fassen, er spürte die besondere Atmosphäre dieser Stadt, so wie viele andere Talente, die zum Studium hierherkamen. Hier gab es eine ständige Hofmusikkapelle, Musikschulen, Opernhäuser, Orchester. Mit 40 hatte Bruckner genügend Wissen und Kraft, um die eigentliche Kompositionsarbeit aufzunehmen und sein ­Lebenswerk zu realisieren.

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