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„Kopf in den Beton“: Gewessler kritisiert Bremsen der ÖVP beim Bodenschutz

Leonore Gewessler und Magnus Brunner
Leonore Gewessler und Magnus BrunnerImago / Andreas Stroh
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Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) will weiter auf ein verbindliches Ziel beim Bodenverbrauch drängen. ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner hat diesem eine Absage erteilt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) übt scharfe Kritik an ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner, der sich vom Regierungsziel, den Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar pro Tag zu bremsen, verabschiedet hat. Brunner hatte am Mittwoch erklärt, man müsse auf die individuellen Voraussetzungen jedes Bundeslandes achten und „die Dinge zu Ende zu denken und nicht von heute auf morgen“. Gewessler sagte dazu am Donnerstag im Ö1-Morgenjournal: „Da stimme ich zu, denken wir es vom Ende weg: Wenn wir so weiter machen wie jetzt dann haben wir in Österreich in 200 Jahren keinen einzigen fruchtbaren Acker mehr, dann haben wir dieses Land zubetoniert.“

Man habe es nun 20 Jahre ohne verbindliches Ziel probiert, ohne Erfolg. Die Menschen würden sich erwarten, dass man nicht weiter „den Kopf in den Beton steckt“, so die Ministerin. In den Bundesländern herrsche teils noch altes Denken, man könne das Problem des hohen Bodenverbrauchs aber nicht wegignorieren. „Wir werden an diesem Thema weiter dranbleiben. Wir werden weiter auf ein verbindliches Ziel drängen“, versicherte Gewessler.

Die Verhandlungen um eine österreichische Bodenschutzstrategie scheitern bisher am Widerstand von Ländern und Gemeindebund. Sie lehnen ein verbindliches Ziel ab, um wie im türkis-grünen Regierungsprogramm vereinbart den Bodenverbrauch bis 2030 auf 2,5 Hektar pro Tag zu beschränken. (Red.)

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