Seine Grundsatzrede setzte wirtschaftspolitische Akzente. Akutthemen Sicherheit und Asyl versucht Andreas Babler derweil zu umschiffen. Wie lang kann er das noch?
In dunkelblauem Pulli und Jeans sitzt der Studiogast vor dem großen Radiomikro, das vor seinem Gesicht baumelt. Sein Gesprächspartner sitzt in himmelblauem T-Shirt gegenüber, grinst und fragt kurz und knapp: „Wer bist du?“ „Andi Babler“, lautet die Antwort. „Und was machst du?“ „Jetzt SPÖ-Vorsitzender in Österreich.“ „Wieso wolltest du das werden?“ „Verändern, aufbrechen, was Neues.“ „Ja, das sagen sie ja alle. Woher wissen wir, dass du das auch meinst?“ „Ich glaube, meine Lebensgeschichte spricht dafür, dass ich Dinge einfach ganz anders denke.“ „Aber auch mache? Das ist ja die Frage.“ „Auch mache, ja.“ Eine Frauenstimme im Hintergrund unterbricht den Dialog. Der Studiogast lächelt verunsichert. „Alles gut?“, fragt der Fragesteller Richtung Regie, von wo aus die Antwort lautet: „Ja ja, es war anfangs kein Ton. Aber jetzt ist er da.“