Ermittlungen

Rund 200 Anzeigen wegen Finanzvergehen in Skigebieten

Die Finanzpolizei hat bei Schwerpunktaktionen in Skigebieten in Südösterreich insgesamt 211 Anzeigen erstattet und 75.000 Euro an Steuerschulden eingetrieben.
Die Finanzpolizei hat bei Schwerpunktaktionen in Skigebieten in Südösterreich insgesamt 211 Anzeigen erstattet und 75.000 Euro an Steuerschulden eingetrieben.APA / APA / Barbara Gindl
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Die Finanzpolizei führte Kontrollen in fünf Skigebieten in Kärnten und der Steiermark durch. Bei fast jedem zweiten der insgesamt 216 kontrollierten Betriebe gab es Beanstandungen.

Die Finanzpolizei hat bei Schwerpunktaktionen in Skigebieten in Südösterreich insgesamt 211 Anzeigen erstattet und 75.000 Euro an Steuerschulden eingetrieben. Die Kontrollen hatten im Februar und März in fünf Skigebieten in Kärnten und der Steiermark stattgefunden. Die Verstöße wurden vor allem bei Hotels und Gastronomiebetrieben, aber auch bei Skischulen festgestellt, teilte das Finanzministerium am Montag mit.

An den Kontrollen waren insgesamt 76 Finanzpolizistinnen und Finanzpolizisten beteiligt. Sie waren in den Skigebieten Turracherhöhe, Katschberg und Klippitztörl in Kärnten sowie auf der Reiteralm und im Lachtal in der Steiermark im Einsatz. Bei fast jedem zweiten der insgesamt 216 kontrollierten Betriebe gab es Beanstandungen: 103 Anzeigen erfolgten wegen illegaler Beschäftigung, zehn Strafanzeigen gab es wegen illegaler Beschäftigung von Ausländern und zwei weitere aufgrund von Betrugs in Zusammenhang mit dem Bezug von Arbeitslosengeld.

Hohe Strafzahlungen erwartet

42 Mal lagen Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz vor, zwölf Mal wurden Anzeigen nach dem Lohn- und Sozialdumpinggesetz erstattet. In weiteren 42 Fällen erstattete die Finanzpolizei Anzeige an die Finanzstrafbehörde, weil schwere Verstöße gegen die Registrierkassenpflicht vorlagen: „In manchen Betrieben waren die Kassensysteme manipuliert, andere wiederum hatten nicht einmal eine Registrierkasse“, hieß es vom Ministerium. Alle betroffenen Betriebe müssen nun mit hohen Strafzahlungen rechnen.

Die Gewerkschaft vida forderte nach Bekanntwerden der Anzeigen am Montag, die zunehmende Schwarzarbeit und die mit ihr einhergehenden illegalen Praktiken in Österreich rigoros zu bekämpfen: „Das fortgesetzte Wachstum dieser Schattenwirtschaft bedroht die Integrität unseres Arbeitsmarktes mit Lohn- und Sozialdumping, untergräbt gesetzestreu wirtschaftende Unternehmen und raubt dem Staat dringend benötigte finanzielle Ressourcen“, warnte Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida, in einer Aussendung. „Raffinierte Methoden betrügerischer Unternehmen, welche Grauzonen der Gesetzgebung ausnutzen und so Wirtschaft, Arbeitskräfte und den Staat schädigen, müssen endlich abgedreht werden“, appellierte er an die Bundesregierung. Die Manipulation und Ausbeutung von Arbeitskräften seien zentrale Elemente dieser betrügerischen Geschäftsmodelle. Es handle sich um ein „systemisches Problem, das die Fundamente unserer Gesellschaft und Wirtschaft“ schwäche. (APA)

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