Fußball

„Soccer Monopoly“ in Brasilien

Red Bull mischt in Brasiliens Série A mit, Bragantinos Verteidiger Juninho Capixaba setzt sich gegen Botafogos Sturm durch.
Red Bull mischt in Brasiliens Série A mit, Bragantinos Verteidiger Juninho Capixaba setzt sich gegen Botafogos Sturm durch.APA / AFP / Pablo Porciuncula
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Ende 2024 läuft in der brasilianischen Liga der TV-Rechtevertrag aus. Ausländische Investoren stehen bereits Schlange, das Feilschen um Milliarden hat begonnen. Sogar Scheichs mischen in der Fußball-Hochburg mit.

Die Fans von Botafogo haben harte Zeiten hinter sich. Im November vergangenen Jahres gab der brasilianische Fußball-Erstligist am 31. Spieltag eine 3:0-Führung bei Palmeiras aus der Hand und verlor gegen den späteren Meister mit 3:4, nachdem die Meisterschaft mit 13 Punkten Vorsprung nur noch Formsache schien. Wieder kein Titel! Seit fast 30 Jahren warten die Fans aus dem Stadtteil von Rio de Janeiro schon. Das ganze Land spottete über Botafogo, der Klub avancierte zu einer Art brasilianischem „Vizekusen“. Klubeigner John Textor schäumte vor Wut und erhob vor laufender Kamera wegen einer angeblich unberechtigten roten Karte den Vorwurf der Korruption. Das trug ihm eine Verleumdungsklage ein.

Der US-Geschäftsmann, der sein Milliardenvermögen mit einem Internet-Start-up machte, sammelt Klubs wie andere Fußballkarten: Neben Botafogo hält seine Eagle Holding Anteile an Olympique Lyon, Crystal Palace (Oliver Glasner) sowie dem belgischen Erstligisten RWD Molenbeek. Als Textor Rios Traditionsverein 2022 nach mehreren Pleiten übernahm und vor dem abermaligen Bankrott rettete, wurde er wie ein Held gefeiert. Doch schon damals war klar, dass der Geschäftsmann Botafogo nur als Satellitenklub aufbauen will. Prompt, nachdem die ersten Spieler nach Lyon transferiert wurden und die Cachorrada, wie das Team genannt wird, die Meisterschaft verspielten, war die Gunst des Königs dahin.

Fans machten aus ihrer Verachtung keinen Hehl. „Die größte Demütigung der Geschichte. Zahl mich aus, Textor“, war auf einem Spruchband im Stadion zu lesen.

Botafogo Stürmer Junior Santos trifft.
Botafogo Stürmer Junior Santos trifft.APA / AFP / Fernando Cartagena

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