Prozess

Mordversuch: Eifersuchtsdrama unter Erntehelfern

Ein 31-Jähriger stand am Dienstag wegen versuchten Mordes im Grazer Straflandesgericht vor Gericht.
Ein 31-Jähriger stand am Dienstag wegen versuchten Mordes im Grazer Straflandesgericht vor Gericht. APA / Karin Zehetleitner
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Der Angeklagte fuhr mit dem Taxi um 900 Euro von Rumänien in die Oststeiermark und würgte dort seinen Rivalen mit einem Gürtel.

Ein 31-Jähriger ist am Dienstag wegen versuchten Mordes im Grazer Straflandesgericht vor einem Geschworenensenat gestanden. Er soll im Oktober 2023 versucht haben, seinen Rivalen mit einem Gürtel zu erdrosseln. Seine Freundin hatte als Erntehelferin gearbeitet und wollte sich wegen des Opfers von ihm trennen. Er bekannte sich teilweise schuldig, eine Tötungsabsicht wies er aber dezidiert zurück.

„Ganz klar, es ist ein Eifersuchtsdrama“, brachte es der Verteidiger auf den Punkt. Laut Staatsanwältin war der Angeklagte von Rumänien in die Oststeiermark geeilt, nachdem ihm seine Lebensgefährtin am Telefon gesagt hatte, sie habe einen anderen Mann kennengelernt und wolle sich von ihm trennen. Die Frau hatte als Erntehelferin gearbeitet, dabei lernte sie den anderen Mann kennen.

„Dolchartiges Messer“ gekauft

Der Beschuldigte wollte das aber nicht hinnehmen, also stieg er in ein Taxi und fuhr - um rund 900 Euro - in die Steiermark. Unterwegs trank er nach eigenen Angaben noch Whiskey, außerdem kaufte er dem Taxilenker ein „dolchartiges Messer“, so die Anklägerin, ab. Mit dieser Waffe in der Hand ging er zum Quartier der Erntehelfer und wollte gewaltsam in das Haus eindringen, was ihm aber nicht gelang. In seiner Wut drosch er auf ein Auto ein und zerschlug die Scheiben.

Der Nebenbuhler forderte ihn auf, das Messer wegzuwerfen, dann würde er aus dem Haus kommen. Der Angeklagte tat das, ging dann aber auf den Mann los. Als die Frau dazwischen gehen wollte, bekam sie einen Schlag ab und ging zu Boden. Ihr neuer Freund kniete sich zu ihr hin, und diese Gelegenheit nützte der 31-Jährige: Er nahm seinen Gürtel und würgte damit das Opfer. Andere Arbeiter gingen dazwischen, und so kam der Mann glimpflich davon. „Lassen Sie sich nicht davon täuschen, dass wir keine Leiche haben“, warnte die Anklägerin die Geschworenen.

Der Angeklagte betonte, er habe seinen Rivalen nie töten wollen. Er hatte nur gehofft, die Frau mit zurück nach Rumänien nehmen zu können. „Ich habe niemanden bedroht“, betonte er. Er wollte nur mit den beiden reden, beteuerte er. Vor der Polizei hatte er noch angegeben: „Ich wollte mich rächen.“ (APA)

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