Pizzicato

Alle Flieger stehen still…

Streikt das AUA-Bordpersonal aus Umweltschutzgründen? Um potenziellen Kunden das Fliegen zu vermiesen?

In der Karwoche mit der AUA ein paar Tage mit Frau und Kind wegfliegen, irgendwo in den Süden vielleicht oder in eine aufregende europäische Stadt? Denkste! „Alle Flieger stehen still, wenn die Gewerkschaft vida will.“ Denn die Gewerkschaft will per Streik mehr Kohle für das Bordpersonal erzwingen. Also müssen am Gründonnerstag und Karfreitag über 400 AUA-Flüge gestrichen werden, müssen über 50.000 betroffene Passagiere entweder zu Hause bleiben oder sich auf eine andere Fluglinie umbuchen lassen. Die Kosten für die AUA gehen in die Millionen ­­– egal, Piloten und Flugbegleiter wollen eben mehr Kohle.

Die Sache hat allerdings auch ihr Gutes. Reisewillige bleiben zu Hause, lernen möglicherweise einen neuen schönen Winkel in Österreich kennen, überlegen sich vielleicht auch, ob sie je wieder einen AUA-Flug buchen werden. Für den ökologischen Fußabdruck, an den grün Gesinnte stets erinnern, ist es auch gut, wenn weniger in der Welt herumgeflogen wird. Also streikt das AUA-Bordpersonal gar aus Umweltschutzgründen? Um potenziellen Kunden das Fliegen zu vermiesen? Die Natur würde es vida ja danken, nur darf daran gezweifelt werden, dass die Gewerkschaft ein solch hehres Ziel verfolgt. Nein, es geht tatsächlich nur um mehr Kohle. Langfristig ist der Karwochenstreik deshalb wohl ein Schuss ins eigene Knie.

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