Kultur

Die Saliera wird wieder im Wald versteckt

Natürlich wurde nicht die echte Saliera versteckt, sondern eine aus Salz. Die wird von Gämsen bereits als Salzleckstein verwendet.
Natürlich wurde nicht die echte Saliera versteckt, sondern eine aus Salz. Die wird von Gämsen bereits als Salzleckstein verwendet. ÖBf/T. Kranabitl
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Er gilt als einer der aufregendsten Kriminalfälle der vergangenen Jahrzehnte. Der Diebstahl der Saliera aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien im Jahr 2003. Der Dieb vergrub die wertvolle Beute schließlich im Wald. Jetzt kehrt sie genau dorthin wieder zurück. Als Kunstprojekt.

Was war das für eine Aufregung. Damals 2003. Als klar wurde, dass ein Mann in Anschluss an eine nächtliche Beisltour auf das Baugerüst des Kunsthistorischen Museums geklettert ist, um so die weltberühmet Saliera zu stehlen. Eine höchstpeinliche Angelegenheit für das Museum, vor allem, weil das weltberühmte Salzfass jahrelang nicht zu finden war.

Der Dieb, ein Experte für Alarmanlagen, machte sich sein Wissen um die veraltete Alarmanlage im Museum zunutze. Freude hatte er an dem guten Stück, das immerhin 50 Millionen Euro wert ist, allerdings nicht. Zuerst versteckte er sie unter seinem Bett, dann im Wald. Von wo aus, er sie schließlich der Polizei zurückgab. Die Sache wurde ihm zu heiß.

Sechs Monate arbeiteten zwei rumänische Künstler an dem Stück, damit es auch wirklich wie die originale Saliera aussieht.
Sechs Monate arbeiteten zwei rumänische Künstler an dem Stück, damit es auch wirklich wie die originale Saliera aussieht.ÖBf/T. Kranabitl

Eine Saliera aus Salz

Heuer jährt sich der Diebstahl zum 20. Mal und das wird nun auch – es passt einfach zu gut – künstlerisch aufgearbeitet. Im Rahmen des Kunstprojekts „Into the Woods“ des KunstHausWien wurde die Saliera nun wieder im Wald versteckt. Natürlich nicht die echte. Das rumänische Künstler-Duo Anca Benera und Arnold Estefán fertigten eine Replik der „Saliera“ aus Salz an. Sechs Monate brauchten sie dafür, heißt es in einer Aussendung. In Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforsten wurde das Kunstwerk aus Salz bereits in einem Wald im steirischen Salzkammergut platziert, um dort „die Kräfte der Natur – wie etwa Witterungseinflüsse und Wildtiere – darauf wirken zu lassen“.

Die Saliera als Salzleckstein für Tiere

Neben dem Waldstandort bei Altaussee bringen die Bundesforste auch ihre fachliche Expertise zum Wildtierverhalten und zum Lebensraum Wald in das Kunstprojekt ein, heißt es in der Aussendung weiter. Die Dokumentation des Projektes – wie Wetter und Wild die Salz-Saliera neu formen – erfolgt über eigens angebrachte Wildkameras.

Die Tiere haben schon Interesse an dem hübschen Objekt gefunden. Sie nutzen die Fake-Saliera bereits als „Salzleckstein“. Gämse, aber auch Rehe und Eichhörnchen haben sie schon abgeleckt. Auch erste Fotos von dem Projekt gibt es bereits. Mittlerweile, heißt es seitens der Bundesforste, würde man freilich schon die Spuren der Tiere und Witterung auf der Saliera sehen.

Ein neues Klima-Kunst-Festival für Wien

Die Saliera wurde im Rahmen der Klima Biennale Wien wieder in den Wald gebracht. Die Klima Biennale ist die erste ihrer Art. Das neuartige Klima-Kunst-Festival startet am 5. April und endet am 14. Juli. 100 Tage lang stehen die Potenziale von Kunst, Design, Architektur und Wissenschaft hinsichtlich einer nachhaltig-lebenswerten Zukunft und der gesellschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels im Fokus. (win, kb)

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