Steigender Anteil

Ein Jahr Freiwilliger Grundwehrdienst: 257 Frauen eingerückt

APA / Hbf/gunther Pusch
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Den Frauenanteil zu steigern „ist uns gelungen“, zeigt sich Verteidigungsministerin Klaudia Tanner erfreut. Fünf Prozent, das ist der aktuelle Frauenanteil. Mehr als noch ein Jahr zuvor.

Ein Jahr nach Einführung des freiwilligen Grundwehrdienstes für Frauen ist der Soldatinnenanteil beim Bundesheer von 4,3 auf 5 Prozent gestiegen. 257 Frauen haben eine Meldung für den freiwilligen Grundwehrdienst abgegeben, 143 sind einberufen worden, 137 bereits eingerückt, teilte das Bundesheer mit. Bei dem Modell können Frauen, inhaltlich analog zum Grundwehrdienst für Männer, ohne weitere Verpflichtung ein halbes Jahr lang den Soldatinnenberuf kennenlernen.

Zuvor konnten sie nur direkt mittels einer Eignungsprüfung in eine Kaderlaufbahn zum Offizier oder Unteroffizier einsteigen. Nach der sechsmonatigen Basisausbildung im freiwilligen Grundwehrdienst, den es seit 1. April 2023 gibt, können Frauen wie Männer eine Milizlaufbahn einschlagen. 100 der bereits eingerückten Frauen sind derzeit aktiv. Insgesamt gibt es 755 Soldatinnen im Präsenzstand, vor einem Jahr waren es noch 645.

„Ein Ziel unseres Ressorts ist es, den Anteil der Frauen zu steigern und insbesondere den der Soldatinnen im Österreichischen Bundesheer. Und das ist uns gelungen“, resümierte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), die den Soldatinnenanteil weiter erhöhen will, in einem Statement. Auch soll der Job für Frauen attraktiviert werden: etwa durch ein Soldatinnen-Mentoringprogramm oder den Girls' Day, bei dem jährlich für den Beruf geworben wird. Mehr Frauen sollen außerdem im Verteidigungsministerium integriert werden - dort liegt der Frauenanteil inklusive Soldatinnen und Zivilbedienstete bei 14 Prozent.

Man strebe nach Vielfalt und Gleichberechtigung und wolle eine Arbeitsumgebung frei von Diskriminierung und Belästigung schaffen, hieß es vom Bundesheer gegenüber der APA. Bei einer Pressekonferenz der Parlamentarischen Bundesheerkommission wurde Mitte März auch von einem Fall sexueller Belästigung bei einer Weihnachtsfeier gesprochen, es sei „unverzüglich gehandelt“ worden. Das Bundesheer nehme „jeden Vorfall von sexueller Belästigung äußerst ernst und verurteilt ein derartiges Verhalten auf das Schärfste“, es gebe klare Richtlinien und Verfahren zur Meldung und Untersuchung. Um solche Vorfälle in Zeiten eines steigenden Frauenanteils zu verhindern, setzt das Bundesheer etwa auf Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte in den verschiedenen Dienststellen, die auch für derartige Anliegen zur Verfügung stehen, sowie auf Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Bundesheer-Angehörigen.

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