Arbeitsmarkt

Deutschland sucht dringend Lokführer und Busfahrer

Rund 4000 Stellen als Lokführer konnten laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) nicht mit passenden Kandidaten besetzt werden.
Rund 4000 Stellen als Lokführer konnten laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) nicht mit passenden Kandidaten besetzt werden. IMAGO/Ardan Fuessmann
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Laut einer Studie sei der Fachkräftemangel in Deutschland in den Verkehrsberufen besonders drastisch
gestiegen. Die Mobilitätswende verschärfe Lage zudem.

In Verkehrsberufen ist die Fachkräftelücke in Deutschland zuletzt verhältnismäßig am stärksten gewachsen. Das geht aus einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Den größten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr gab es mit 89 Prozent demnach bei Bus- und Straßenbahnfahrern. Hier konnten 3.594 Stellen nicht mit passenden Kandidaten besetzt werden. Bei Fachkräften in Stellwerken und im Betriebsdienst vergrößerte sich die Lücke der Erhebung zufolge um knapp 80 Prozent auf 2.265, bei Lokführern um 45 Prozent auf mehr als 4.000.

Fachkräfte gesucht

Die Studienautoren führen den starken Anstieg vor allem auf einen erhöhten Fachkräftebedarf zurück. „Der Anstieg der Fachkräftelücke in Verkehrsberufen hängt eng mit der Mobilitätswende zusammen. Die Anstrengung zur Stärkung und Wiederbelebung der Schiene und des ÖPNV treiben die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften an“, sagte Ökonom Jurek Tiedemann. Verstärkt würden die Engpässe durch den demografischen Wandel. Viele Beschäftigte der Branche gingen in den nächsten Jahren in den Ruhestand.

Insgesamt hat sich die Fachkräftelücke im Jahr 2023 leicht verringert. 570.000 offene Stellen konnten nicht mit passend qualifizierten Kräften besetzt werden. Das sind um knapp zehn Prozent weniger als im Vorjahr. „Trotz ihres Rückgangs ist die Fachkräftelücke weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, sagte Tiedemann. Den größten Fachkräftemangel gibt es der Untersuchung zufolge nach wie vor im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung. Wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage ist der Studie zufolge damit zu rechnen, dass sich die Fachkräftelücke heuer weiter verringert. (APA/dpa)

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