Amazonas

Die angeblich größte Schlange der Welt tot aufgefunden

Die riesige Anakonda wurde durch Freek Vonk weltberühmt.
Die riesige Anakonda wurde durch Freek Vonk weltberühmt.Screenshot Instagram
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Ein niederländischer Forscher veröffentlichte ein Video, in dem er mit der Anakonda in einem Fluss schwimmt. Jetzt tauchten Fotos auf, auf denen das Tier offenbar tot ist - mutmaßlich durch Fremdeinwirkung.

Die Bilder der riesigen grünen Anakonda gingen um die Welt. Der niederländische Biologe Freek Vonk war in einem Fluss in Brasilien neben einer 6,1 Meter langen Schlange geschwommen, die nach Aussagen Vonks wohl mehr als 200 Kilogramm wiegen musste. Jetzt informierte Vonk darüber, dass das anmutige Reptil tot ist. „Ich habe von mehreren Seiten gehört, dass sie erschossen wurde, obwohl es noch keine offizielle Bestätigung zur Todesursache gibt. Ich bin so traurig und wütend zugleich! Was für ein sehr trauriger und tragischer Verlust“, schrieb Vonk auf Instagram.

Er werde nie vergessen, „wie besonders es war, Zeit mir ihr am Flussgrund zu verbringen“, schreibt der Forscher. Es sei die größte Schlange gewesen, die er selbst je gesehen hätte, „ein Koloss von einem Tier“, mit dem er rund eine Stunde im Wasser verbracht hatte. Er hoffe auf eine Bestrafung der Täter und baldige Klarheit über den Tod des Tieres. „Inzwischen kann ich nur traurig sein, wie Menschen die Natur so sinnlos zerstören können.“

Auf sozialen Medien werfen manche Schlangenfans nun Vonk vor, dass er durch das Veröffentlichen der Videos indirekt zum Tod der Schlange beigetragen habe. Offenbar hatten Wissenschaftler das Tier schon zuvor auf dem Radar. So will der Dokumentarfilmer Cristian Dimitrius das Tier in den letzten Jahren immer wieder gefilmt haben - auf seinem Instagramprofil finden sich mehrere Bilder einer großen Anakonda. Er will die Schlange sogar einmal vermessen haben - 6,45 Meter lang soll sie gewesen sein. Eine Anakonda dieser Größe sei von enormer Bedeutung für die Region und ein hervorragender Indikator für die Gesundheit des Ökosystems. Sie sei aber auch in der Region bekannt gewesen. Vonks Video hätte erst weltweit das Interesse an der „Ana Julia“ getauften Anakonda geweckt.

Die Riesenschlange sorgte aber nicht nur wegen des eindrucksvollen Videos für weltweite Schlagzeilen. Denn bei dem Exemplar handelte es sich offenbar auch eine bisher nicht nachgewiesene Unterart der Anakonda, die sich vor zehn Millionen Jahren von ihren nächsten Verwandten, der Grünen Anakonda, abgespalten haben dürfte. Denn rein äußerlich sind die Arten nicht zu unterscheiden. Bisher war man davon ausgegangen, dass es in freier Wildbahn nur eine einzige Art der Grünen Anakonda gibt, nämlich Eunectes murinus, doch die wissenschaftliche Zeitschrift „Diversity“ enthüllte diesen Monat, dass die neue „Nördliche Grüne Anakonda“ zu einer anderen, neuen Art gehört, nämlich Eunectes akiyama. (Red./Reuters)

>> Zum Artikel im Magazin „Diversity“ über die Reklassifizierung von Anakondas (auf Englisch)

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