China

Taiwans Ex-Präsident Ma reist nach China

Taiwan‘s ehemaliger Präsident Ma Ying-jeou bei der Pressekonferenz vor seiner Reise nach China
Taiwan‘s ehemaliger Präsident Ma Ying-jeou bei der Pressekonferenz vor seiner Reise nach ChinaAPA / AFP / Yan Zhao
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Taiwans Ex-Präsident Ma Ying-jeou bricht zu einem elftägigen Besuch nach China auf. Gerüchten zufolge soll er auch Chinas Staatschef Xi Jinping treffen.

Der ehemalige taiwanesische Staatschef Ma Ying-jeou ist zu einem elftägigen Besuch beim mächtigen Nachbarn China aufgebrochen. „Ich hoffe, dass ich in dieser angespannten Lage in der Taiwanstraße die Stimme der Taiwanesen übermitteln kann, dass sie Frieden lieben und auf einen Austausch in der Meerenge hoffen, um Krieg zu vermeiden“, sagte der 73-Jährige am Montag vor seinem Abflug in Taipeh.

Der Besuch gilt als wichtig, weil bisher kein amtierendes Staatsoberhaupt Taiwans nach China gereist ist. Die chinesische Führung sieht die aktuell regierende Demokratische Fortschrittspartei in Taipeh als separatistisch an. Aus Sicht der Kommunistischen Partei in Peking zählt Taiwan zu China, obwohl die Partei die Insel nie regierte. China will sie mit dem Festland vereinigen - notfalls auch mit militärischen Mitteln.

Ma, der zur oppositionellen und pekingfreundlichen Kuomintang gehört, war von 2008 bis 2016 Taiwans Präsident. Schon im vergangenen Jahr besuchte er die Volksrepublik und wurde so überhaupt der erste Ex-Präsident seines Landes, der eine solche Reise unternahm.

Trifft Ma Ying-jeou Xi Jinping?

Im Vorfeld gab es Gerüchte, er könnte diesmal Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Peking sehen. Ma würde „den alten Freund“ sicherlich gerne treffen, sagte der Direktor der Ma Ying-jeou Stiftung für Kultur und Bildung, Hsiao Hsu-tsen, vor Journalisten. „Wir sind jedoch Gäste. Wir werden die Organisation der Festlandseite überlassen“, erklärte er. 2015 kam es schon einmal zu einer historischen Begegnung zwischen Ma und Xi in Singapur.

Diesmal begleiten ihn 20 taiwanesische Studenten, mit denen er die Provinzen Guangdong und Shaanxi sowie ab dem 7. April die chinesische Hauptstadt Peking besuchen wird. Auf dem Reiseplan stehen chinesische Unternehmen und Sehenswürdigkeiten.

Parallel reiste die Vorsitzende des American Institutes in Taiwan (AIT), de facto die US-Botschaft in Taiwan, Laura Rosenberger, am Sonntag nach Taipeh. Mit ihrem einwöchigen Aufenthalt wollten die USA ihre Verpflichtung Taiwan gegenüber zeigen, teilte das AIT mit.

Washington sichert Taipeh für den Verteidigungsfall Unterstützung zu, denn in der Taiwanstraße herrscht Sorge vor einem Konflikt. China zeigt mit Übungen dort immer wieder seine militärische Macht. (APA)

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