Sturm

Ehepaar durch umstürzenden Baum in der Steiermark getötet

Insbesondere Steiermark und Kärnten waren von dem Sturm betroffen. Der Katastrophenschutz appellierte in einigen Gebieten, das Haus nicht zu verlassen.
Insbesondere Steiermark und Kärnten waren von dem Sturm betroffen. Der Katastrophenschutz appellierte in einigen Gebieten, das Haus nicht zu verlassen. APA / Thomas Zeiler
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Ein Baum fiel auf das Auto des 80- und der 84-Jährigen. Sie starben noch an der Unfallstelle nahe Ilz. Der Sturm verursachte Verkehrsbehinderungen und Stromausfälle. Ein Zug musste evakuiert werden.

Ein Ehepaar ist am Montag im oststeirischen Ilz während der Autofahrt von einem wegen des Sturms umstürzenden Baum getroffen und dabei getötet worden. Für den 80-jährigen Mann und die 84-jährige Frau kam laut einer Aussendung der Landespolizeidirektion Steiermark jede Hilfe zu spät. Sie starben noch an der Unfallstelle. Sturmböen sorgten auch in Teilen von Kärnten, der Steiermark und Salzburgs für Verkehrsbehinderungen durch umgefallene Bäume.

Das Ehepaar aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld war gegen 14.00 Uhr mit dem Wagen auf der Ilzerstraße (L404) von Großhartmannsdorf in Richtung Ilz unterwegs, als plötzlich eine Esche neben der Straße umfiel und auf den Pkw der Oststeirer stürzte. Dabei wurde das Dach eingedrückt. Das Wrack kam schließlich in einem Waldstück zu stehen. Eine Notärztin konnte nur mehr den Tod der beiden Insassen feststellen.

Neben der Steiermark kam es auch in Kärnten zu zahlreichen umgestürzten Bäumen. Die Seeberg Straße (B82) war zwischen Seeberg und Völkermarkt Sittersdorf in beiden Richtungen gesperrt, ebenso die Rosental Straße (B85) zwischen Freibach und der Straßenkreuzung Miklauzhof. Montagmittag waren in Kärnten vor allem die Karawanken vom starken Wind betroffen, in der Steiermark die nördlichen Regionen.

Angehalten, das Haus nicht zu verlassen

Der Katastrophenschutz des Landes Kärnten hat die Bevölkerung laut „ORF“ Kärnten in den Bezirken Klagenfurt-Land und Völkermarkt dazu aufgerufen, wegen des starken Sturms in den Häusern zu bleiben und auf nicht dringend nötige Fahrten zu verzichten. Schäden an Gebäuden und Dachkonstruktionen machten zu Mittag bereits in sozialen Netzwerken die Runde. Laut Kärnten Netz waren am Montag vorübergehend rund 3000 Haushalte ohne Strom. Bis zum Nachmittag hatten sich die Sturmböen beruhigt und es setzte Regen ein, sagte Sprecher Robert Schmaranz. Die Monteure könnten daher gut arbeiten und so waren gegen 15.30 Uhr nur noch etwa 250 Haushalte im Bezirk St. Veit ohne Stromversorgung.

In der Steiermark waren etwa 170 Trafostationen wegen Schäden an Stromleitungen nicht in Betrieb. Rund 4000 Haushalte waren betroffen, teilte die Energie Steiermark mit. Bei den ÖBB konnten gleich mehrere Zugstrecken in der Obersteiermark wegen umgestürzter Bäume zumindest vorübergehend nicht befahren werden. In Oberhaus (Bezirk Liezen) stürzte ein Baum auf die Ennstalbahntrasse. Die Einsatzkräfte mussten die rund 90 Passagiere aus den Waggons holen. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

100 Einsätze in 16 Gemeinden

Besonders im Bezirk Liezen galt es mehr als 100 Einsätze in 16 Gemeinden abzuarbeiten: 41 Feuerwehren mit rund 600 Helferinnen und Helfern räumten Straßen frei. „Die Oberleitung der Bahnstrecke wurde Höhe Haus im Ennstal von dutzenden, umgestürzten Bäumen zerstört, Geleise verlegt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet“, hieß es in einer Aussendung des Bereichsfeuerwehrkommandos Liezen. Ein Personenzug musste evakuiert werden. Er war mit rund 90 Personen besetzt. „In Petersberg wurde ein fahrender Pkw von einem Baum getroffen - glücklicherweise stürzte dieser nur auf die Motorhaube. Die Airbags im Fahrzeug wurden ausgelöst, beide Insassen sowie zwei Hunde kamen mit dem Schrecken davon“, so die Feuerwehr weiter.

In Salzburg ist Montagvormittag ein Baum, der durch den starken Wind umgeknickt war, auf die Loferer Straße (B178) bei Unken (Pinzgau) gefallen und hat dabei ein fahrendes Auto getroffen. Die 65-jährige Lenkerin und ihr 69-jähriger Beifahrer wurden verletzt, konnten aber den stark deformierten Wagen selbst verlassen, berichtete die Landespolizeidirektion. Sie wurden ins Spital gebracht. Während der Aufräumarbeiten lösten sich oberhalb der Straße Steine. Zwar wurde das herabfallende Geröll vom Hangsicherungsnetz aufgefangen, aufgrund der bestehenden Gefahr war die B178 aber rund zwei Stunden lang komplett gesperrt.

Mure in Tirol

In Tirol war es der Regen, der Probleme bereitete. In Nauders (Bezirk Landeck) haben starke Regenfälle zu Murenabgänge bzw. Hangrutsche zur Folge gehabt. Eine Mure ging auf die Martinsbruckerstraße (B185) nieder. Sie wurde vorerst gesperrt. Auch die Reschenstraße war von der Mure betroffen. Nach Abschluss der Arbeiten konnte die B180 wieder für den Verkehr freigegeben werden. Bei beiden Straßen soll die Begutachtung des Hanges über allfällige weitere Maßnahmen entscheiden, hieß es. (APA/red.)

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