Umfrage

Nur (mehr) ein Drittel kann im Homeoffice arbeiten

Rund ein Viertel aller Personen, die von zu Hause aus arbeiten können, erlebte in den letzten Monaten Einschränkungen.
Rund ein Viertel aller Personen, die von zu Hause aus arbeiten können, erlebte in den letzten Monaten Einschränkungen. Clemens Fabry
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Entgegen der Annahme, dass Homeoffice hierzulande weit verbreitet ist und intensiv genutzt wird, zeigt eine aktuelle Umfrage, dass nur wenige von dem Angebot profitieren.

Wer von zu Hause aus uneingeschränkt arbeiten kann, ist privilegiert. Obwohl sich viele Firmen bemühen, das Angebot als Benefit für ihre Mitarbeitenden zur Verfügung zu stellen, ist es in vielen Branchen einfach nicht möglich. Dabei ist nur an Handwerk, (Einzel-)Handel, öffentliche Infrastruktur oder Nahversorger zu denken. Insgesamt soll, gemäß einer Xing-Studie unter 1009 Befragten, nur knapp ein Drittel der österreichischen Arbeitnehmer (35 Prozent) die Möglichkeit haben, im Homeoffice zu arbeiten.

Rund ein Viertel der Befragten, die diese Option nutzen können, gab an, dass dies in ihrem Job in den letzten Monaten eingeschränkt wurde, rund ein Sechstel fürchtet weitere Restriktionen. Rund 13 Prozent der Beschäftigten haben sich an eine generelle Anwesenheitspflicht zu halten. „Angesichts der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt und dem nach wie vor herrschenden Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel ist das ein falsches Signal“, meint Xing-Kommunikationsleiterin Sandra Bascha. Denn: Homeoffice gehöre zu den „Top-Kriterien für die Attraktivität von Unternehmen“.

Nur zehn Prozent sind in den eigenen vier Wänden fauler

Zudem erbringe mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Homeoffice mehr Leistung als im Office. Nur zehn Prozent fürchten, sich in den eigenen vier Wänden ablenken zu lassen und so weniger produktiv zu sein.

Je größer die Städte, umso selbstverständlicher wird mit Remote Work umgegangen: In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern besteht für beinahe die Hälfte der Befragten die Möglichkeit zu Remote Work, während in kleinen Orten nur rund ein Drittel der Beschäftigten von zu Hause aus arbeiten kann. Ähnlich verhält es sich bei der Unternehmensgröße: Je größer ein Unternehmen, umso eher besteht die Möglichkeit für Homeoffice.

Entscheidendes Kriterium

Homeoffice-Angebote machen Unternehmen attraktiv – immerhin zählt diese Option mit mehr als 40 Prozent zu den Top-drei-Kriterien bei der Wahl des Arbeitgebers. Die Relevanz sei für knapp die Hälfte der Befragten in den letzten fünf Jahren sogar stark oder zumindest etwas gestiegen. Für rund ein Fünftel all derer, die keine Möglichkeit zu Remote Work haben, wäre das Angebot ein Grund, den Arbeitgeber zu wechseln.

„Zusammenfassend sehen wir, dass der Wunsch nach Homeoffice stärker ausgeprägt ist als das Angebot“, so Bascha. Darauf sollten Führungskräfte achten. (ere)

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