Grüner Luxus

ID Genève will - zu DiCaprios Freude - umweltfreundliche Uhren bauen

Für ihre soziale und ökologische Leistung hat ID Genève die B-Corp-Zertifizierung erhalten.
Für ihre soziale und ökologische Leistung hat ID Genève die B-Corp-Zertifizierung erhalten.Benjamin Besnard
  • Drucken

Die Uhrenmarke ID Genève verfolgt die Idee einer komplett nachhaltigen Luxusuhr - sehr zur Freude von Mitbesitzer Leonardo DiCaprio.

Die junge Genfer Uhrenmarke ID Genève ist noch nicht einmal vier Jahre alt und hat schon ihre eigene Zeitrechnung: vor Leonardo DiCaprios Beteiligung und danach. Doch der Reihe nach. „Für uns war es von Anfang an wichtig, nicht einfach eine weitere Uhrenmarke zu gründen, sondern ästhetisch ansprechende Zeitmesser zu produzieren, die auch einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten“, erklärt Nicolas Freudiger, einer der Gründer von ID Genève. „Luxus sollte nicht auf Kosten unserer Erde gehen, sondern im Einklang mit ihr existieren.“ Die Schweizer Marke produziert somit konsequenterweise Uhren nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft - also aus ethisch produzierten und recycelten Materialien, und das alles mit möglichst geringen Emissionen. 

Schauspieler Leonardo DiCaprio trägt das Modell „Circular S“ mit gelbem Sonnenschliff-Zifferblatt.
Schauspieler Leonardo DiCaprio trägt das Modell „Circular S“ mit gelbem Sonnenschliff-Zifferblatt.Dimitrios Kambouris

Ihre erste Kollektion, die „Circular 1“, lancierte ID Genève nach einem erfolgreichen Crowdfunding im Dezember 2020. Das Uhrengehäuse ist aus Stahl, der lokal und rückverfolgbar ist. Er wird aus den Abfällen von rund vierzig Uhrenherstellern im Jura und dessen Umgebung gewonnen. Diese spezielle Stahllegierung mit der Bezeichnung 4441 wird von ID Genève auch gerne als das „neue Gold“ der Schweiz bezeichnet. Der Kohlenstoff-Fußabdruck soll laut unabhängigen Umweltexperten um das Zehnfache geringer sein als der von Standardstahl.

Engagiert

Für „Circular S“, die zweite Kollektion, setzt ID Genève zum ersten Mal in der Branche auf Solarstahl, das heißt der Schmelzvorgang wird in einem Solarofen vorgenommen. Das führt zu einem 165-mal kleineren CO2-Fussabdruck als bei der üblichen Stahlgewinnung. Das Modell mit gelbem Zifferblatt trägt übrigens Leonardo DiCaprio. Es ist auf 300 Stück limitiert - und ausverkauft. Andere „Circular S“-Modelle sind aber noch verfügbar (4440 CHF).

Der neuste Coup ist aber die „Circular C“, die erste Uhr aus einem „heilbaren Material“. Der Zeitmesser besteht zu 100 % aus recycelten Kohlenstofffasern, die aus Abfällen der Windkraftanlagenherstellung gewonnen werden. Das Material ist mit einer Technologie der Schweizer Firma CompPair ausgestattet, die eine regenerative Uhr schafft. So kehrt der Kohlenstoffverbundstoff nach einer Minute Erwärmung in seinen ursprünglichen, neuwertigen Zustand zurück. Das mindert nicht nur das Risiko von Kratzern beim Tragen, sondern soll auch die Lebensdauer der Uhr verlängern.

Die „Circular C“ ist die erste Uhr, die aus regenerativem Carbon hergestellt wurde.
Die „Circular C“ ist die erste Uhr, die aus regenerativem Carbon hergestellt wurde.Hersteller

Stichwort Lebensdauer: in allen Kollektionen tickt das robuste und leicht reparierbare Kaliber ETA 2824 mit 38 Stunden Gangreserve. Alle Automatikwerke stammen aus unverkauften Beständen und wurden von Mitbegründer und Uhrmacher Cédric Mulhauser überholt. Der Nachhaltigkeit kein Ende: Die Armbänder werden beispielsweise von Vegea geliefert, einem italienischen Unternehmen, das vegane Stoffe aus Traubenresten herstellt, die bei der Weinherstellung anfallen. Die Verpackung wiederum ist kompostierbar und aus Pilzen und Meeresalgen gefertigt.

Da das Thema Nachhaltigkeit eines der ganz Großen in der Uhrenbranche ist, hat ID Genève auf jeden Fall den Zeitgeist auf ihrer Seite - und mit Leonardo DiCaprio seit kurzem auch einen Hollywoodstar als Investor, der der Marke eine ungeahnte Öffentlichkeit beschert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.