Sunken City

Neue Donau: Auferstehung der versunkenen Stadt – vorerst ohne Kulturkiosk

Der nördlichere Bauabschnitt der Sunken City (hier im Rendering zu sehen) soll mit Juni eröffnet werden.
Der nördlichere Bauabschnitt der Sunken City (hier im Rendering zu sehen) soll mit Juni eröffnet werden.Stadt Wien
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An der Neugestaltung der Sunken City wird munter gearbeitet. Der erste Bauabschnitt soll mit Juni fertig werden. Der Bau des Kulturkiosk verzögert sich allerdings, stattdessen kommt ein Pop-up-Lokal.

Kurz kommt der Gedanke auf, man habe etwas übersehen. Ruhig schwimmt das Lokal „Rumba y Mambo“ auf einem Floß in einem Nebenarm Neuen Donau. Alles wirkt intakt, als könnte es bald wieder aufsperren. Moment. Es liegt auf der falschen Uferseite. Und dass es in dem Nebenarm liegt, nämlich der Brigittenauer Bucht, ist auch neu.

Ein Blick in Richtung Horizont klärt auf: Ein Teil der Sunken City, wo das Lokal bisher gelegen ist, ist eine Baustelle. Allerdings wäre das schwimmende Lokal sowieso hierhergezogen worden, klärt Martin Jank, von der Wiener Gewässer Management Gmbh auf, die den Umbau verantwortet. Denn den Winter müssen die schwimmenden Lokale in der Brigittenauer Bucht verbringen, weil sie hier besser vor Hochwasser geschützt seien.

Doch zurück zur Sunken City: Bis Juni 2024 soll der oberste, weil nördlichste Abschnitt der Sunken City – das Ufer gegenüber des Copa Beach – fertig sein. Das Areal war, so wie einst die Copa Cagrana, in die Jahre gekommen. Jetzt verspricht die Stadt einen grüneren, entspannteren und konsumfreieren Raum. Der erste Bauabschnitt sollte den Besuchern einen Kulturkiosk bringen – eines von drei (neuen) Lokalen. Außerdem Liege- und Sitzflächen im Schatten, mehrere kleinere und eine große Holzplattform am Wasser sowie Liegenetze und absperrbare Spinde. Weiters soll es ab 2024 eine Park-Working-Plattform geben, wo man im Freien im Home-Office arbeiten kann.

Noch sieht alles nach Baustelle aus. Aber die geschwungenen Aussichtsplattformen sind schon zu sehen.
Noch sieht alles nach Baustelle aus. Aber die geschwungenen Aussichtsplattformen sind schon zu sehen. privat

Pop-up vom Copa Beach wandert zur Sunken City

Bisher laufe auch alles nach Plan, sagt Martin Jank. Teile sieht man schon. Etwa die schattigen Überdachungen, die gleichzeitig Sitzplattformen sind, die sich wie Wellen durch das Areal ziehen. Was allerdings nirgends zu sehen ist, ist der Kulturkiosk. Und das hat seinen Grund: Der Kiosk wird diesen Sommer noch nicht kommen. Die Baukosten des geplanten Lokals sei weit über den geschätzten Kosten gelegen, erklärt Martin Jank der „Presse“.

Jetzt werde der neue Teil im Sommer von einem Pop-up bespielt. Und zwar von einem Lokal, das sonst auf dem Copa Beach aufgemacht hätte. Normalweise würde man das längerfristig ausschreiben, aber da es sich nur um ein Provisorium von einem Sommer handle, werde das so gelöst, sagt Jank. Die Lokale, die nicht von dem neuen Bauabschnitt auf der Sunken City betroffen sind – etwa das „Rumba y Mambo“ haben freilich ganz normal offen. Der Kulturkiosk werde wiederum heuer vom Architekten umgeplant und im Herbst solle der Bauauftrag vergeben werden.

Rembetiko und Mar y Sol müssen Toiletten zur Verfügung stellen

Auf der gegenüberliegenden Seite, dem Copa Beach, haben die Food-Trucks und Gastro-Container noch nicht offen. Die Saison beginnt dort in der Regel erst im Mai. Das hindert die Wiener nicht daran, dort an einem warmen (Oster)-Wochenende zu flanieren. Mit einem vollautomatischen Toilettencontainer (Kosten: 50 Cent) ist auch die Infrastruktur ganzjährig da. Auch die Lokale Rembetiko (Grieche) und Mar y Sol (Mexikaner) haben offen und sind gut besucht.

Kleiner Tipp: Auch wenn manche Kellner behaupten, dass man in den beiden Lokalen die Toiletten nur gegen Konsumation verwenden darf: Das stimmt so nicht. Die hochwassergeschützten Gebäude, in denen sich die Restaurants befinden, wurden von Steuergeldern bezahlt. Zwar zahlen die Restaurantbesitzer Pacht, aber als Deal müssen sie ihre Toiletten der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. „Vorausgesetzt man ist angemessen gekleidet“, sagt Jank. Oben-ohne-Besucherinnen und -Besucher darf der Zugang verweigert werden.

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