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Überfahren und Leiche entsorgt: Kurzzeitig in Wien vermutetes serbisches Mädchen ist tot

In Serbien suchten Sicherheitskräfte intensiv nach der verschwundenen zweijährigen Danka.
In Serbien suchten Sicherheitskräfte intensiv nach der verschwundenen zweijährigen Danka.Imago / Pixsell
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Das mysteriöse Verschwinden der etwa zweijährigen Danka hat Medienberichten zufolge kein gutes Ende genommen. Zwei Personen wurden festgenommen, sie dürften das Mädchen mit dem Auto angefahren haben. Die Leiche warfen sie auf eine Deponie. Eine vermeintliche Spur nach Österreich stellte sich als Sackgasse heraus.

Belgrad/Wien. Ein Kleinkind mit Schnuller und in einer olivgrünen Jacke: Das Bildnis der verschwundenen Danka I. aus dem ostserbischen Bor prangt seit über einer Woche auf den Titelblättern der serbischen Gazetten. Am Donnerstagvormittag berichteten serbische Medien schließlich, dass das Mädchen tot sei. Zwei Personen seien festgenommen worden. Diese wollen die Ermittler nun zur Leiche des Mädchens führen, berichteten serbische Online-Medien und das zweisprachige Nachrichtenportal „Kosmo“ aus Wien am Donnerstag.

Die Verdächtigen sind nach den Medienberichten zwei Mitarbeiter eines öffentlichen Wasserversorgungsunternehmens aus der Stadt Bor. Sie hätten die Leiche des Mädchens im Kofferraum ihres Dienstwagens transportiert und sie auf einer illegalen Mülldeponie abgelegt, hieß es im serbischen Online-Portal „Blic“. Es sei unglaublich, was für Monster es gäbe, sagte Serbiens Präsident Vučić.

Die Polizei in Serbien habe zwei Männer festgenommen, die das Mädchen getötet hätten und das Verbrechen gestanden haben, sagte der serbische Präsident Aleksandar Vučić laut Medienberichten. Zuvor seien bei einer forensischen Untersuchung Blutspuren an einem Auto gefunden und die beiden Personen auf dieser Grundlage gefasst worden.

Aufregung um Video eines Mädchens in Wien

Eine vermeintliche Spur des wie vom Erdboden verschluckten serbischen Mädchens hatte durch ein unscharfes, am vergangenen Wochenende aufgetauchtes Video auch nach Wien geführt. Laut Angehörigen war darauf „mit großer Wahrscheinlichkeit“ das verschwundene Mädchen zu sehen. Am Donnerstag hatte sich herausgestellt: Das Mädchen auf dem Video in Wien ist nicht Danka. Die österreichische Polizei konnte die Identitäten der Personen auf den Bildern klären und Kontakt mit diesen aufnehmen. Ein Zusammenhang mit dem Vermisstenfall konnte „eindeutig und ohne jeden Zweifel ausgeschlossen werden“, so die Polizei.

Die verschwommenen Aufnahmen hat ein serbischstämmiger Mann in Wien gemacht. Er filmte am Samstagabend an der Straßenbahnhaltestelle Schottenring ein kleines Mädchen, das seiner Darstellung nach den rumänischen Ermahnungen ihrer zwei erwachsenen Begleiterinnen keinerlei Gehör schenkte. Das nährte auch in Serbiens Medien die seit Tagen kursierenden Spekulationen, dass das Kind aus Serbien zunächst über den nahen Donau-Grenzübergang beim Wasserkraftwerk in Djerdap ins benachbarte Rumänien verschleppt worden sein könnte.

Großfahndung ohne Erfolg

Die kleine Danka war beim Spielen im Garten des Hauses ihres Großvaters im Dorf Banjsko Polje am Dienstag vergangener Woche von ihrer Mutter Ivana gegen 13:20 Uhr das letzte Mal fotografiert – und gesehen worden. Kurz danach habe ihr dreijähriger Sohn um Wasser gebeten, so die Mutter: Als sie nach wenigen Minuten mit der aus dem Auto geholten Wasserflasche zurückkehrte, sei Danka verschwunden gewesen.

Nachdem sie eine Viertelstunde vergeblich in der Umgebung des Gartens nach ihrer Tochter gesucht hatte, benachrichtigte die Mutter gegen 13:45 telefonisch erst ihren Mann und dann die Polizei in Bor über Dankas Verschwinden. Obwohl die erste Polizeistreife bereits gegen 13:59 Uhr das Dorf erreichte, zeitigt die sofort eingeleitete und seit Tagen anhaltende Großfahndung mit hunderten von Helfern, Drohnen und Hubschraubern in der Umgebung keinerlei Erfolg. (Thomas Roser/Ag.)

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