Künstliche Intelligenz

Billie Eilish, Stevie Wonder und 200 weitere Stars warnen vor KI-Kopien

Billie Eilish gehört zu den Unterzeichnern eines offenen Briefs an Technologie-Unternehmen und Musikplattformen.
Billie Eilish gehört zu den Unterzeichnern eines offenen Briefs an Technologie-Unternehmen und Musikplattformen.APA / AFP / David Swanson
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200 Musik-Promis wehren sich in einem offenen Brief dagegen, von KI-Tools imitiert zu werden: Technologiefirmen sollen versprechen, ihre Musik nicht ohne Erlaubnis als KI-Trainingsmaterial zu nutzen.

Die Liste der Unterzeichner ist hochkarätig: Über 200 Musikerinnen und Musiker – von Billie Eilish bis Nicki Minaj, von R.E.M. bis Stevie Wonder, von Jon Bon Jovi bis hin zu den Nachlassverwaltern von Frank Sinatra und Bob Marley – sprechen sich in einem offenen Brief gegen den Missbrauch von künstlicher Intelligenz in der Musikindustrie aus. „Stoppt die Herabwertung von Musik“, heißt es in dem von einem Bündnis namens Artist Rights Alliance herausgegebenen Schreiben.

Konkret fordern die Stars: KI-Entwickler und Technologiefirmen sollen aufhören, die Arbeit von Musikern ohne deren Erlaubnis dafür zu nutzen, KI-Modelle zu trainieren, die dadurch künstlich Musik generieren und Stimmen und Stile echter Stars imitieren könnten. Das sei ein „Angriff auf die menschliche Kreativität“, heißt es in dem Brief. Die Unterzeichner verteufeln KI nicht grundsätzlich; verantwortungsvoll eingesetzt habe die Technologie ein „enormes Potenzial“ für musikalische Entwicklungen. Doch würden „die größten und mächtigsten Firmen“ gerade darauf abzielen, die Arbeit von Menschen durch riesige Mengen von KI-erstellten „Klängen“ und „Bildern“ zu ersetzen. Das bedrohe auch die Vergütung von Musikern – weil damit weniger Tantiemen für menschlich generierte Musik ausgeschüttet würden.

Erstes Gesetz gegen Stimm-Imitation

Tennessee hat kürzlich als erster US-Bundesstaat ein Gesetz erlassen, das es verbietet, die Stimme eines Künstlers ohne dessen Erlaubnis zu replizieren. Dass KI-Tools mithilfe echter Stimmen trainiert werden, bleibt davon unberührt.

Die Kulturbranche wehrt sich gerade an mehreren Fronten gegen den Einsatz von generativer künstlicher Intelligenz – beziehungsweise spricht sich für klare Regeln aus, die es bislang nicht gibt. Vergangenen Sommer hatten sich in den USA 8000 Schriftsteller für einen ähnlichen Appell zusammengeschlossen: Sie forderten KI-Firmen auf, um Erlaubnis gefragt (und dann kompensiert) zu werden, bevor ihr Werk für KI-Trainingszwecke eingesetzt wird. Für Drehbuchautoren und Schauspieler war KI-Missbrauch ein Streik-Thema – sie wandten sich dabei allerdings an die Filmstudios, nicht an die KI-Entwicklerfirmen selbst. (kanu)

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