Debatte

„Euphoria“-Star Hunter Schafer will keine Trans-Rollen mehr spielen

Hunter Schafer weiß, sie ist derzeit eine der berühmtesten trans Personen in Hollywood.
Hunter Schafer weiß, sie ist derzeit eine der berühmtesten trans Personen in Hollywood. IMAGO/Anthony Behar
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Statt ständig über ihr Geschlecht zu sprechen, wolle sie einfach großartige Arbeit leisten, sagt Hunter Schafer. Das soll auch der Community mehr helfen.

Hunter Schafers Durchbruch war ihre Rolle der trans Figur Jules Vaughn im Jugenddrama „Euphoria“. Sie spielte dort an der Seite von Zendaya, Sydney Sweeney und Jacob Elordi, die Berichten zufolge alle wieder für die dritte Staffel ans Set zurückkehren werden (kommen soll sie 2025). Weil Schafer selbst trans ist, seien ihr seitdem „tonnenweise trans Rollen“ angeboten worden, erzählt sie dem Magazin „GQ“. Sie aber wolle keine Transgender-Personen mehr spielen, geschweige denn ständig über ihr Geschlecht sprechen.

„Ich habe so hart gearbeitet, um dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin, (...) und jetzt möchte ich einfach ein Mädchen sein und weitermachen“, sagte Schafer. Die 25-Jährige habe das Gefühl, sie könne es karrieretechnisch weiter bringen, wenn sie ihre Trans-Identität „nicht zum Kernstück dessen macht, was ich tue“. Letztlich fühle sie sich deshalb aber auch ein wenig schuldig. „Ich weiß ganz genau, dass ich im Moment eine der berühmtesten trans Personen in den Medien bin, und ich fühle mich verantwortlich und vielleicht auch ein bisschen schuldig, weil ich nicht mehr als Sprecherin fungiere“, sagt Schafer. Ihr aber würde es weiterhelfen, wenn sie das Thema nicht ständig „in den Mittelpunkt“ ihres Handeln stelle. „Und ich glaube, dass es für die Bewegung hilfreicher ist, weiterzukommen und großartige Arbeit zu leisten, statt ständig darüber zu reden.“

Debatte über Darstellung

Seit längerem führt man in Hollywood eine Debatte über die Darstellung von trans Figuren in Filmen und Serien. Während die einen der Meinung sind, man sollte das Mimen transgeschlechtlicher Charaktere tatsächlich transgeschlechtlichen Schauspielerinnen und Schauspielern überlassen, finden andere, dass es in der Schauspielerei ja gerade darum gehe, jemand anderes zu werden. In den letzten Jahren haben sich einige Schauspieler entschuldigt, in der Vergangenheit in einer Trans-Rolle geschlüpft zu sein, etwa Eddie Redmayne. Über seine Rolle in „The Danish Girl“ (2015) sagte er vor knapp drei Jahren: „Ich habe den Film mit den besten Absichten gemacht, aber ich glaube, es war ein Fehler.“

Schafer selbst war seit der Erfolgsserie „Euphoria“ als Protagonistin in dem Hunger Games-Prequel „The Ballad Of Songbirds & Snakes“ zu sehen, in dem kommenden Psychothriller „Cuckoo“ wird sie ebenfalls die Hauptrolle übernehmen. (red.)

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