Analyse

Zinshausmarkt: Erste Anzeichen einer Stabilisierung

Die schönen Häuser sind zu guten Preisen zu haben.
Die schönen Häuser sind zu guten Preisen zu haben. Clemens Fabry
  • Drucken

Zinshausbericht zeigt deutlichen Markteinbruch mit 57 Prozent weniger Transaktionsvolumen. Dennoch könnte wieder Bewegung in den Markt kommen.

Das Karussell drehe sich mit halber Kraft, erklärt Geschäftsführer Eugen Otto bei der Präsentation der Frühjahrsausgabe des „Ersten Wiener Zinshaus-Marktberichts“ von Otto Immobilien. Denn der Markteinbruch im vergangenen Jahr ist deutlich: So ist das Transaktionsvolumen um mehr als die Hälfte (57 Prozent) gesunken. Demzufolge gab es insgesamt 269 durchgeführte Transaktionen. Im Vergleichsjahr 2022 waren es noch 483. Vor allem in den Bezirken Döbling, Währing und Landstraße waren die Verluste stark. Hauptgründe für diesen Rückgang seien das anhaltend hohe Zinsniveau und die Zurückhaltung der Banken bei der Finanzierung.

Preise um zwölf Prozent gefallen

Jedoch gibt der Marktbericht auch Anlass für Optimismus: In sämtlichen Bezirken Wiens sind die Preise um durchschnittlich 14 Prozent gefallen und liegen damit wieder auf dem Niveau von 2020. Das führt insbesondere in den Bezirken außerhalb des Gürtels für Investoren und Investorinnen zu attraktiven Einstiegspreisen (1560 Euro pro Quadratmeter) und Möglichkeiten, gute Gewinne zu erzielen. Denn auch bei den Renditen zeigt sich eine positive Entwicklung: In nahezu allen Bezirken sind die Spitzenrenditen gestiegen. Mit Ausnahme des ersten Bezirks lassen sich überall Renditen von mehr als drei Prozent erzielen. Im zehnten, elften und zwölften Bezirk übersteigen sie bei einigen Transaktionen mittlerweile sogar die Marke von 4,5 Prozent.

Mehr Privatpersonen am Markt

Auf Käufer- wie auf Verkäuferseite waren 2023 Unternehmen die dominierenden Akteure mit 82 Prozent des Käufervolumens (12 Prozent weniger als 2022) und 56 Prozent des Verkaufsvolumens (ein Plus von einem Prozent). Privatpersonen drängen stärker an den Markt und waren für 14 Prozent des Kaufvolumens verantwortlich, ein deutliches Plus von zehn Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig zeigt sich ein Rückgang des Bestands um 12,8 Prozent, im Jahr waren das 40 Gründerzeithäuser weniger. Als Gründe für diesen Rückgang sieht Martin Denner, der Leiter der Research-Abteilung, die Umwandlung in Wohnungseigentum oder Nutzungsänderungen, wie Umwandlungen in Hotels.

Gründerzeithaus hat wieder Saison

Die „schönen Häuser“, die früher so teuer waren, sind jetzt also zu attraktiven Preisen am Markt. Ein guter Moment für Investorinnen und Investoren, um über den Erwerb eines solchen nachzudenken. Denn während es vor ein paar Jahren noch schwierig war, ein gutes Objekt zu finden, gibt es jetzt einen Angebotsüberhang, sagt Philipp Maisel, Teamleiter Zinshaus Investment bei Otto Immobilien. Der Experte beobachtet den Trend hin zu einer selektiven und qualitätsbewussten Investitionsmentalität, und der Markt erlaubt, es dass sich potentielle Käufer und Käuferinnen wieder auf ihre Zielgebiete innerhalb des Gürtels fokussieren können. Das Wiener Gründerzeithaus komme wieder in Saison“, so Maisel, die Käufer würden nur den richtigen Moment abwarten.

Details auf: www.otto.at/marktbericht

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.