Klassiker

Eine Schikane für Paris-Roubaix

Einfahren für den Klassiker.
Einfahren für den Klassiker. APA
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Die neue Streckenführung vor dem gefürchteten Wald von Arenberg sorgt beim Pflasterstein-Klassiker für Kontroversen.

Compiègne. Der Streit über eine eingebaute Schikane beschäftigt die Radwelt beim Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix am Sonntag (10.30 Uhr, live Eurosport). „Ist das ein Witz?“, kommentierte Vorjahressieger und Topfavorit Mathieu van der Poel die neue Streckenführung vor dem Eingang in das gefährliche Kopfsteinpflasterstück im Wald von Arenberg, die die Geschwindigkeit der Fahrer von 60 auf 35 Kilometer pro Stunde reduzieren soll.

Die Diskussionen begannen schon vor dem schweren Massensturz bei der Baskenland-Rundfahrt, bei dem sich die Topstars Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel schwer verletzten. Thierry Gouvenou, Renndirektor von Paris-Roubaix, kritisierte danach die zu hohen Geschwindigkeiten im Feld.

Der Wald von Arenberg ist berühmt und berüchtigt. Der gepflasterte Abschnitt, auf dem sich Klassiker-König Johan Museeuw 1998 die Kniescheibe brach, ist 2,3 Kilometer lang und weist mit fünf Sternen den höchsten Schwierigkeitsgrad auf. „Als Profi bin ich zwölfmal Paris-Roubaix gefahren, und jedes Mal, wenn ich dort ankam, habe ich mich gefragt, wie es mir ergehen wird. Wenn wir hier ankommen, spielen wir ein bisschen russisches Roulette“, sagte Renndirektor Gouvenou.

Die Fahrervereinigung CPA hatte den Wunsch nach einer Schikane geäußert. „Wenn es regnet, ist es eine Variante, die Sinn macht, weil es das Tempo rausnehmen würde“, sagte Ex-Sieger John Degenkolb. Die Fahrer müssen nun eine Schleife aus Absperrgittern durchfahren. Da vor dem Wald stets heftige Positionskämpfe stattfinden, werden nun Stürze in der Schikane befürchtet. Für das Rennen ist zwar kein Regen vorausgesagt, durch die vielen Niederschläge zuletzt sind aber noch viele Stellen feucht und schlammig. (red.)

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