Neue Rolle

Wenn Taufpaten die Familie erweitern

Juanita Lozano (l.) und Viktoria Kühtreiber mit ihren Patenkindern, Anton und Nils.
Juanita Lozano (l.) und Viktoria Kühtreiber mit ihren Patenkindern, Anton und Nils. Jana Madzigon
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Die Rolle der Patentanten und -onkel wird zu­nehmend säkular definiert, dafür familiärer und freundschaftlicher. Wie sich die Rolle verändert hat und warum Kinder trotzdem getauft werden.

Anton hat eine Idee. Es geht um den Krapfen, der vor ihm auf dem Teller liegt. Wenn er hineinbeißt, könnte sich doch der Puderzucker in seinem Gesicht verteilen? Das Experiment glückt. Angezuckert und zufrieden widmet sich der Dreijährige mit der notwendigen Ernsthaftigkeit seinem Gebäck, und für kurze Zeit kehrt in das Wohnzimmer der Familie Greilinger so etwas wie Ruhe ein. Am Tisch sind insgesamt drei Kinder mit Essen beschäftigt, zwei weitere Babys werden in den Armen getragen. Noch ein paar Minuten, dann werden alle Minis wieder das Kinderzimmer stürmen, im Stockbett hüpfen und wer weiß auf welche Ideen noch kommen.

„Der Anton“, sagt seine Mutter, Verena Greilinger, „war nie einfach.“ Er habe als Baby besonders viel Trost und Aufmerksamkeit gebraucht, und neben ihrer Familie stand ihr in dieser Zeit auch Juanita Lozano bei. Sie beruhigte den Buben, spielte mit ihm. „Für mich“, sagt Lozano, „ist Anton ein sehr besonderes Kind.“ Wenn er größer ist, will sie ihm Spanisch beibringen, in Urlaube mitnehmen, vielleicht nach Kolumbien, wo sie aufgewachsen ist. Als Antons Taufpatin sehe sie es als ihre Aufgabe an, seinen Horizont zu erweitern, ihm die Größe der Welt begrifflich zu machen. Lozanos Sohn Matteo, der gerade Anton auf Schritt und Tritt verfolgt, sei „sowieso narrisch nach ihm“.

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