Oscar-Rede

Mehr als 150 Filmschaffende unterstützen Glazer nach Gaza-Äußerung

James Wilson, Leonard Blavatnik and Jonathan Glazer bei den Oscars.
James Wilson, Leonard Blavatnik and Jonathan Glazer bei den Oscars.Imago
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Der jüdischer Regisseur hatte in Oscar-Dankesrede den Gaza-Krieg angesprochen und eine Menge Kritik einstecken müssen. Nun sprechen ihm viele Kolleginnen und Kollegen ihre Unterstützung aus.

Mehr als 150 jüdische Filmschaffende haben einem Medienbericht zufolge ihre Unterstützung für Oscar-Preisträger Jonathan Glazer zum Ausdruck gebracht. Der jüdische Regisseur („The Zone of Interest“) musste nach seiner Dankesrede bei der Oscar-Verleihung, in der er den Gaza-Krieg ansprach, Kritik einstecken. Zu den Unterzeichnern gehören Schauspieler Joaquin Phoenix und die Regisseure Joel Coen und Todd Haynes, wie das US-Branchenmagazin „Variety“ berichtete.

„Wir sind jüdische Künstler, Filmemacher, Autoren und Kreativschaffende, die Jonathan Glazers Erklärung von der Oscarverleihung 2024 unterstützen. Wir waren alarmiert, als wir sahen, wie einige unserer Kollegen in der Branche seine Äußerungen falsch darstellten und anprangerten“, heißt es demnach in dem offenen Brief.

„Wie leisten wir Widerstand?“

Glazer hatte im März den Oscar für den besten internationalen Film mit „The Zone of Interest“ erhalten. Das Drama handelt von der Familie des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß. „Unser Film zeigt, wohin Entmenschlichung im schlimmsten Fall führen kann“, sagte der 59-jährige Brite. „Sie hat unsere gesamte Vergangenheit und die Gegenwart geprägt. Genau jetzt stehen wir hier als Menschen, die sich dagegen wehren, dass ihr Jüdischsein und der Holocaust von einer Besatzung ausgenutzt werden, die so viele unschuldige Menschen in einen Konflikt geführt hat. Ob es die Opfer des 7. Oktober in Israel sind, der fortdauernde Angriff auf Gaza, all die Opfer dieser Entmenschlichung. Wie leisten wir Widerstand?“

Anschließend gab es Zustimmung, aber auch Kritik. Prominente jüdische Branchenvertreter wie Amy Sherman-Palladino (Macherin von „Gilmore Girls“) prangerten seine Rede in einem offenen Brief an und kritisierten unter anderem eine Verallgemeinerung der Shoah. (APA)

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