Astronomie

Nordamerika im Sonnenfinsternis-Fieber: Der Mond steht vor der Sonne

Der Moment, der vielen in Erinnerung bleiben wird - eine totale Sonnenfinsternist über Nordamerika.
Der Moment, der vielen in Erinnerung bleiben wird - eine totale Sonnenfinsternist über Nordamerika.Getty Images / Ron Jenkins
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Millionen Menschen in Nordamerika beobachten das seltene Spektakel einer totalen Sonnenfinsternis. Dabei gilt es allerdings einige Sicherheitshinweise zu beachten.

Jeder, der 1999 in Österreich schon auf der Welt - und zumindest schon ein paar Jahre alt - war, erinnert sich wohl noch daran: an den Tag der totalen Sonnenfinsternis. Wo man damals war, was man gemacht hat, wie viele Schutzbrillen man sich rechtzeitig gesichert hat - oder woraus man sich dann eine mehr oder weniger fragwürdige gebastelt hat. Am Montag war es in Nordamerika soweit: Millionen Menschen in Mexiko, den USA und Kanada konnten eine totale Sonnenfinsternis erleben. Ein solches Himmelsspektakel kommt vor, wenn der Mond zwischen der Sonne und der Erde durchzieht und dabei die Sonne komplett verdeckt. Die Nasa nennt es auch ein „kosmisches Meisterwerk“.

„Sonnenfinsternisse haben eine ganz besondere Kraft“, sagte Nasa-Chef Bill Nelson bei einer Pressekonferenz. „Sie bewegen die Menschen und lassen sie einen tiefen Respekt für das Universum erfahren.“

Beginnend über dem Pazifik zog sich der Kernschatten über den Norden Mexikos, überquerte die USA von Texas Richtung Nordosten bis nach Maine, streifte den Südosten Kanadas und endete über dem Nordatlantik. Das Spektakel fand überwiegend am Nachmittag (Ortszeit, rund um 21.30 Uhr unserer Zeit) statt. In der Zone liegen Großstädte wie Dallas, Indianapolis, Buffalo und Montreal, insgesamt leben dort mehr als 30 Millionen Menschen. Diejenigen, die sich entlang der Mittellinie des Pfades befanden, erlebten eine Sonnenfinsternis zwischen dreieinhalb und vier Minuten lang.

In US-Medien wurden vorab etliche Verhaltenstipps der Behörden weitergegeben. „Fahren, während man versucht, die Sonnenfinsternis zu sehen, kann ablenkender sein als Nachrichten auf dem Handy zu schreiben“, hieß es etwa im Live-Ticker bei „FOX News“ oder „USA Today“. Wer dabei in die Sonne schaue, laufe außerdem Gefahr, die Augen zu schädigen.

Mexikos Präsident verlegte Treffen in Küstenstadt

Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte sogar sein tägliches Treffen mit dem Sicherheitskabinett ums sechs Uhr morgens und seine übliche Pressekonferenz in die nordwestliche Küstenstadt Mazatlán im Bundesstaat Sinaloa verlegen lassen - um sich danach eine spezielle Brille aufzusetzen und das Phänomen zu beobachten. „Das ist etwas, was man nicht jeden Tag sieht, und es ist wichtig für alle“, sagte López Obrador. Als Kind habe er fasziniert einen Kometen beobachtet. Das vergesse man nie.

Die letzte totale Sonnenfinsternis war von den USA aus 2017 zu sehen, von Mexiko aus 1991 und von Kanada aus 1979. Die nächste - nach der am 8. April - für die USA und Kanada ist erst wieder für 2044 angekündigt, für Mexiko für 2052.

Partielle Sonnenfinsternis in Portugal

Von Europa aus konnte das astronomische Spektakel nicht beobachtet werden. Lediglich am westlichen Rand des Kontinents - etwa in Teilen Portugals, Spaniens, Irlands und Großbritanniens sowie in Island - war eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen. In Mitteleuropa war zuletzt im August 1999 eine totale Sonnenfinsternis beobachtbar, die nächste findet im September 2081 statt.

(APA/dpa/AFP/Red.)

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