Nachdem am Fluss Ural ein Damm mehrfach gebrochen ist, herrscht in etlichen südrussischen Regionen starkes Hochwasser – und die Pegel steigen weiter an. Betroffene werfen den Behörden Untätigkeit vor.
Als das Wasser bis zur Türschwelle ihres Hauses am Rande von Orsk angestiegen war, gab Ljubow nach. Ihre Tochter brachte die 93-Jährige in deren Wohnung in einem mehrstöckigen Haus auf einer Anhöhe. „Hier ist zum Glück kein Wasser“, erzählt diese am Telefon. Nur einige Kilometer weiter versinkt die knapp 200.000-Einwohner-Stadt an der Grenze zu Kasachstan, etwa 1700 Kilometer östlich von Moskau, seit Tagen in den Fluten. Mehrere Bezirke sind überschwemmt, weil der Damm, der die Stadt vo dem Hochwasser des Flusses Ural schützen sollte, an mehreren Stellen gebrochen war. Fast 7000 Häuser sind betroffen, auf Videos aus der Stadt sind von manchen von ihnen lediglich die Dächer zu sehen.