Innsbruck-Wahl

Tursky warnt vor „irreparablen Schäden“ bei Willi-Wiederwahl

Bürgermeisterkandidat Florian Tursky (Das Neue Innsbruck)
Bürgermeisterkandidat Florian Tursky (Das Neue Innsbruck)(c) APA / EXPA / Johann Groder
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Scharfe Kritik an Anzengruber wegen Abspaltung - Van Staa sieht „echte
Chancen“ auf Bürgermeistersessel - Keine Empfehlung für Koalitionen

Bürgermeisterkandidat Florian Tursky (Das Neue Innsbruck) hat am Dienstag eindringlich vor einer erneuten Wahl von Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) und folgenden „irreparablen Schäden“ gewarnt. Unterstützung vor der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl am Sonntag kam von Alt-Landeshauptmann Herwig Van Staa (ÖVP), der Tursky „echte Chancen“ einräumte. Kritik übten beide an Ex-ÖVP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck), der ein geeintes Antreten verhindert habe.

Anzengruber habe „nur auf eigene Rechnung gearbeitet“, meinte Tursky zu dem Bruch im bürgerlichen Lager. „Er hat die Eigeninteressen über die Interessen für Innsbruck gestellt“, kritisierte der ehemalige Staatssekretär die Gegenkandidatur seines vormaligen Parteifreundes. Anzengruber hatte selbst als ÖVP-Spitzenkandidat antreten wollen, nach Turskys Kür aber eine eigene Liste gegründet. Das sei „schade“ und habe einen noch intensiveren Wahlkampf bedingt, räumte er ein.

„Koalitionen sind für mich nicht auf der Tagesordnung“

„Ich würde mich nicht für ihn einsetzen, wenn ich meinen würde, dass der Einsatz keinen Erfolg hat“, attestierte Van Staa - selbst von 1994 bis 2002 Bürgermeister von Innsbruck - dem ehemaligen Staatssekretär indes für Sonntag gute Erfolgsaussichten. „Das letzte Wort hat aber immer der Wähler“, hielt er fest. In der Gunst selbiger sah Tursky neben sich Vizebürgermeister Markus Lassenberger (FPÖ) sowie Willi vorne. Alle drei hätten realistische Chancen auf die Stichwahl. Er sei „optimistisch“, jedoch werde es „verdammt knapp“ und das Rennen sei „offen“.

Tursky, der seinen Staatssekretärsposten in der Bundesregierung vor dem Intensivwahlkampf in Innsbruck aufgegeben hatte, warnte indes vor einem Wahlsieg seiner Konkurrenz - insbesondere einer weiteren Amtszeit Willis. Die vergangenen Jahre seien „verlorene“ gewesen, weitere sechs würden einen „irreparablen Schaden“ für die Landeshauptstadt bedeuten. Kritik übte der 35-Jährige an einem vermeintlichen bereits im Gange befindlichen Schmieden einer „linken Koalition“ mit Willi an der Spitze. „Koalitionen sind für mich derzeit nicht auf der Tagesordnung“, verneinte er auf Nachfrage eigene Präferenzen in der Sache. Van Staa wollte Tursky diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen: „Das muss er selbst wissen“.

Lob kam vom 81-jährigen Altlandeshauptmann indes für das klare Bekenntnis Turskys, unabhängig vom Wahlausgang in die Innsbrucker Politik wechseln zu wollen. Auch sah Van Staa den Bürgermeisterkandidaten des Bündnisses „das Neue Innsbruck“ ideologisch und gesellschaftspolitisch gefestigt. Im Wahlkampf spüre er seit 14 Tagen einen „Aufwärtstrend“, so Van Staa. Nun gelte es für Tursky „einmal in die Stichwahl zu kommen“. Selbige zu gewinnen sei weiterhin erklärtes Ziel, betonte dieser. (APA/Red.)

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