Gaza

Israel will vor Angriff auf Rafah Zelte für 500.000 Menschen kaufen

Eine Drohnenaufnahme vom 6. April in Rafah im südlichen Gazastreifen, als gemeinsam das Fastenbrechen begangen wurde. Der Ramadan geht heute, Dienstag zu Ende.
Eine Drohnenaufnahme vom 6. April in Rafah im südlichen Gazastreifen, als gemeinsam das Fastenbrechen begangen wurde. Der Ramadan geht heute, Dienstag zu Ende.Reuters / Shadi Tabatibi
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Die Regierung schreibt den Kauf von 40.000 Zelten laut Regierungsquelle aus. Israel werde die Eliminierung der Hamas-Brigaden auch in der südlichen Gaza-Stadt Rafah abschließen, sagte Premierminister Netanjahu am Dienstag.

Vor einer geplanten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen will Israel nach Angaben aus Regierungskreisen 40.000 Zelte zur Unterbringung von fast einer halben Million Palästinenser kaufen. „Ich bestätige, dass eine Ausschreibung eröffnet wurde, die für den Gazastreifen bestimmt ist“, sagte eine Regierungsquelle am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Auf der Website des israelischen Verteidigungsministeriums wurde eine Ausschreibung über den Kauf von 40.000 Zelten für je zwölf Menschen veröffentlicht. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die bevorstehende Offensive am Montag in einer Videobotschaft ungeachtet internationaler Kritik bestätigt und davon gesprochen, dass bereits ein Termin dafür feststehe. Israel zufolge ist die Stadt an der Grenze zu Ägypten die letzte verbliebene Hochburg der radikalislamischen Hamas in dem Palästinensergebiet.

Israel werde die Eliminierung der Hamas-Brigaden auch in der südlichen Gaza-Stadt Rafah abschließen und nichts werde dies verhindern, sagte Premierminister Netanjahu am Dienstag. „Es gibt keine Kraft auf der Welt, die uns aufhalten kann. Es gibt viele Kräfte, die dies versuchen, aber es wird nicht helfen, da dieser Feind, nachdem, was er getan hat, es nie wieder tun wird“, sagte Netanjahu.

Verbündete warnen vor Offensive in Rafah

Die westlichen Verbündeten Israels, darunter die USA und Deutschland, hatten sich gegen eine Offensive in Rafah ausgesprochen. In der an der Grenze zu Ägypten gelegenen Stadt befinden sich mehr als 1,5 Millionen geflüchtete Bewohner des Gazastreifens.

Die Hamas hatte den Krieg am 7. Oktober mit ihrem beispiellosen Überfall auf Israel ausgelöst. Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas töteten nach israelischen Angaben etwa 1.170 Menschen, zudem verschleppten sie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen.

Als Reaktion auf den Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei mehr als 33.300 Menschen getötet. (APA/AFP)

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