Parlamentswahl

Südkorea: Opposition siegt laut Prognosen bei Parlamentswahl

Lee Jae-Myung (Mitte) und Abgeordnete seiner Demokratischen Partei (DP) beim Betrachten der ersten Prognosen nach der Wahl. Sie lagen dabei vorne.
Lee Jae-Myung (Mitte) und Abgeordnete seiner Demokratischen Partei (DP) beim Betrachten der ersten Prognosen nach der Wahl. Sie lagen dabei vorne.APA / AFP / Chung Sung-jun
  • Drucken

Staatspräsident Yoon Suk Yeol wollte Mehrheit in der Volksvertretung zurückerobern. Das scheint aber gescheitert zu sein.

Die Opposition in Südkorea hat ersten Prognosen zufolge die Parlamentswahl in Südkorea gewonnen. Die Opposition habe ihre Mehrheit im Parlament ausbauen können, hieß es am Mittwoch in den nach Schließung der Wahllokale veröffentlichten Prognosen. Damit wäre der Plan der Partei von Präsident Yoon Suk Yeol, bei der Wahl die Mehrheit im Parlament zurückzugewinnen, gescheitert.

Insgesamt konnten in Asiens viertgrößter Volkswirtschaft gut 44,25 Millionen Menschen ihre Stimme abgeben. Laut Angaben der staatlichen Wahlkommission haben sich mehr als 950 Kandidaten und 38 Parteien für die alle vier Jahre stattfindende Wahl registrieren lassen.

Schwere Zeiten für Präsident Yoo

Die Parlamentswahl war zur Kampfabstimmung zwischen dem konservativen Präsidenten Yoon und dessen Partei Macht des Volkes (PPP) und seinem Rivalen, Oppositionschef Lee Jae Myung, von der Demokratischen Partei (DP) geworden. Lee war Yoon bei der Präsidentenwahl 2022 nur knapp unterlegen. Mit dem Ergebnis der Parlamentswahl könnte Lee dem Präsidenten aber nun das Regieren noch schwerer machen als bisher.

Yoon hat in seiner zweijährigen Amtszeit an Beliebtheit eingebüßt. Die Unterlegenheit im Parlament behinderte zudem seine Agenda, darunter Gesundheitsreformen sowie die Abschaffung des Ministeriums für Geschlechtergleichheit. Außenpolitisch steht Yoon für einen harten Kurs gegenüber Nordkorea, die Annäherung an die ehemalige Kolonialmacht Japan und gute Beziehungen zu den USA.

Lee steht für einen moderateren Kurs gegenüber Pjöngjang und China. Gegen ihn wird in mehreren Fällen wegen Korruption ermittelt. Er streitet alle Vorwürfe ab.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.