Ukraine-Krieg

Tote und Verletzte nach russischem Beschuss in Charkiw

Zerstörung nach russischen Angriffen in Charkiw.
Zerstörung nach russischen Angriffen in Charkiw.APA / AFP / Roman Pilipey
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Russland beschädigt bei Angriffen mehrere Anlagen zur Stromversorgung. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg drängte die Verbündeten unterdessen zur Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme.

Durch russischen Beschuss sind im ostukrainischen Gebiet Charkiw mindestens drei Zivilisten getötet worden. Zwei weitere Personen seien in dem Dorf Lypzi verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow am Mittwoch bei Telegram mit.

Ein Geschäft und eine Apotheke seien indem gut zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernten Ort Lypzi beschädigt worden, hieß es. Bei einem weiteren Angriff wurde beim Abwurf von zwei Gleitbomben in der etwa 20 Kilometer östlich gelegenen Kleinstadt Wowtschansk mindestens ein Mensch verletzt.

Russland setzte Drohnen iranischer Bauart ein

Bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch wurden nach Kiewer Militärangaben im Süden des Landes mehrere Anlagen der Energieversorgung beschädigt. In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde demnach ein nicht näher bezeichnetes Objekt zur Stromversorgung getroffen. In einer Energieanlage im Gebiet Mykolajiw sei ein Brand ausgebrochen, teilte die Militärpressestelle für den Süden der Ukraine auf ihrem Telegram-Kanal mit.

Wie schwer dort der Schaden sei, müsse noch festgestellt werden, hieß es. Nach Zählung der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee 17 Kampfdrohnen iranischer Bauart ein, von denen 14 abgeschossen worden seien. Schon am Dienstagabend seien zwei Marschflugkörper Ch-59 abgefangen worden, die in Richtung Odessa flogen. Außerdem seien von der durch Russland annektierten Halbinsel Krim zwei Marschflugkörper des Typs Iskander-K und eine ballistische Rakete Iskander-M gestartet worden.

Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Seit März haben sich russische Luftangriffe auf die Stromversorgung wieder gehäuft. Mehrere Kraftwerke wurden stark beschädigt. Das sorgt vor allem in der ostukrainischen Großstadt Charkiw für Probleme.

Stoltenberg warnt vor russischem Vorrücken

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg drängte die Verbündeten unterdessen zur Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme an die Ukraine. Die Regierung in Kiew könne nicht länger warten, sagte Stoltenberg am Mittwoch bei einem Auftritt mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Brüssel. Die Ukraine brauche „jetzt Luftabwehr, Munition und Hilfe“.

Stoltenberg warnte vor einem russischen Vorrücken im Angriffskrieg gegen die Ukraine: „Verzögerungen bei der Lieferung von Luftabwehrsystemen werden es russischen Raketen ermöglichen, mehr Ziele zu treffen“, sagte er. Ausbleibende Munition erlaube es Russland zudem, „an der Front voranzukommen“, sagte der Norweger.

Die Ukraine fordert insbesondere weitere Patriot-Systeme zur Abwehr russischer Drohnen und Raketen. (APA/dpa)

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