Migration

Neun Tote nach Schiffbruch von Flüchtlingsboot vor Lampedusa

Ein Schiff der italienischen Küstenwache mit geretteten Migranten.
Ein Schiff der italienischen Küstenwache mit geretteten Migranten.Reuters / Yara Nardi
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Auf dem in maltesischen Gewässern gekenterten Boot befanden sich Menschen aus Guinea, Burkina Faso, Mali und Cote d'Ivoire. 15 Personen, darunter drei Minderjährige werden noch vermisst.

Nach einem Schiffbruchs in maltesischen Gewässern unweit der italienischen Insel Lampedusa wurden neun Todesopfer gemeldet. Ein Migrant war zwar gemeinsam mit anderen 22 gerettet worden, aber später auf Lampedusa gestorben. Sechs Schiffbrüchige werden derzeit auf der Insel behandelt, ihre Lage wird von den Behörden als kritisch bezeichnet. 15 Personen werden noch vermisst, darunter drei Minderjährige.

Laut Behördenangaben war das Boot der Migranten am Sonntagabend von der tunesischen Küstenstadt Sfax abgefahren. Die Menschen an Bord stammen aus Guinea, Burkina Faso, Mali und Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste). Der italienischen Küstenwache zufolge kenterte das Boot etwa 30 Seemeilen südöstlich der Insel Lampedusa in internationalen Gewässern. Trotz schwieriger Bedingungen sei es Patrouillenbooten gelungen, viele der Schiffbrüchigen an Bord zu nehmen, hieß es. Auf dem Weg nach Lampedusa seien dann aber einige Migranten an den Folgen der Unterkühlung gestorben.

„Eine weitere Tragödie auf dem Meer und Verzweiflung erschüttern unsere Insel. Acht weitere Tote, darunter ein kleines Mädchen, wurden soeben an Land gebracht. Die Zahl der Toten ist endlos“, sagte der Bürgermeister von Lampedusa, Filippo Mannino.

Polizei befragt Schiffbrüchige

Nach den ersten Zeugenaussagen, die von der Küstenwache gesammelt wurden, werden die Schiffbrüchigen nun von der Polizei befragt. Die Behörden versuchen außerdem, mit den örtlichen Bestattungsunternehmen die Überführung der Leichen zu organisieren.

15.774 Migranten sind seit Anfang 2024 in Süditalien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2023 waren es noch 31.128 gewesen, wie aus Angaben des Innenministeriums in Rom hervorgeht. Die Rechtsregierung von Italiens Premierministerin Giorgia Meloni bemüht sich zur Eindämmung der illegalen Einwanderungsströme um Abkommen mit den Herkunftsländern der Migranten.

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