Filmfestival Cannes

Film des in Wien lebenden Regisseurs Mo Harawe läuft in Cannes

Cannes ist das prominenteste Filmfestival der westlichen Welt.
Cannes ist das prominenteste Filmfestival der westlichen Welt.APA / AFP / Alain Jocard
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Mo Harawe Drama „The Village Next To Paradise“ porträtiert eine Familie in Somalia. Im Cannes-Wettbewerb laufen neue Filme von Yorgos Lanthimos, Kirill Serebrennikow und Francis Ford Coppola – sowie ein Biopic über Donald Trump.

Mo Harawes „The Village Next To Paradise“ wird in „Un Certain Regard“, der wichtigsten Nebensektion des Filmfestivals in Cannes, zu sehen sein. Der Film, eine internationale Co-Produktion mit österreichischer Beteiligung, spielt in einem Dorf in Somalia und handelt von den Mitgliedern einer jungen Familie, die sich zwischen „ihren unterschiedlichen Bestrebungen und der komplexen Welt, die sie umgibt“ zurechtfinden müssen, wie es in der offiziellen Kurzbeschreibung heißt.

Der Regisseur (32) wurde in Mogadischu geboren und besuchte dort eine Kunstschule, wo er sich fürs Kino zu interessieren begann. Seit 2009 lebt er in Wien. Sein Kurzfilm „Will My Parents Come to See Me“ – über den Vollzug der Todesstrafe in Somalia – wurde international vielfach ausgezeichnet.

Ein „freudvolles“ Festival prophezeite Intendant Thierry Frémaux bei der Cannes-Programmpräsentation am Donnerstag: „Wir werden nur über Kino reden.“ Die Filmauswahl des Hauptwettbewerbs wartet wie üblich mit einer Mischung aus prominenten Festival-Stammgästen und aufstrebenden Nachwuchstalenten auf.

Film über Lehr- und Wanderjahre Donald Trumps

Mit Spannung erwartet wird dabei nicht zuletzt „The Apprentice“ von Ali Abbasi, der zuvor mit dem im Iran spielenden Serienkiller-Politthriller „Holy Spider“ für Aufsehen sorgte – sein neuer Film handelt von den Lehr- und Wanderjahren Donald Trumps, der darin vom Marvel-Star Sebastian Stan verkörpert wird. „Poor Things“-Regisseur Yorgos Lanthimos hat in Cannes bereits den nächsten Film am Start: „Kinds of Kindness“, wieder mit Emma Stone und Willem Dafoe. Der Exil-Russe Kirill Serebrennikow zeigt sein Biopic „Limonow“ mit Ben Whishaw. Paolo Sorrentino („La grande belezza“) kehrt mit „Parthenope“ mit Gary Oldman auf die große Leinwand zurück.

Im Rennen um die Goldenen Palme finden sich überdies neue Filme von Jacques Audiard („Emilia Perez“, ein Musical über mexikanische Drogenkartelle), Andrea Arnold („Bird“), Sean Baker („Anora“), Paul Schrader („Oh, Canada“ mit Richard Gere und Uma Thurman), David Cronenberg („The Shrouds“), Jia Zhang-ke („Caught by the Tides“), Karim Aïnouz („Motel Destino“), Coralie Fargeat („The Substance“ mit Demi Moore), Miguel Gomez („Grand Tour“), Christophe Honoré („Marcello mio“ mit Chiara Mastroianni und Catherine Deneuve), Payal Kapadia („All We Imagine As Light“), Gilles Lellouche („Beating Hearts“), Agathe Riedinger („Wild Diamond“), Magnus von Horn („The Girl with the Needle“) – und das Science-Fiction-Epos „Megalopolis“ mit Adam Driver, ein Herzensprojekt des zweifachen Goldpalmengewinners Francis Ford Coppola.

Für Gesprächsstoff sorgen werden wohl auch „La Belle de Gaza“ von Yolande Zauberman – ein Dokumentarfilm über eine Transfrau aus Palästina, die nach Tel Aviv zieht, um dort ihre Identität leben zu können – und „The Invasion“ von Sergei Loznitsa, einem Filmemacher mit ukrainischem Hintergrund, der analysiert, wie der Einfall eines Landes in ein anderes sich auf das besetzte auswirkt.

Eröffnet werden die Filmfestspiele von Cannes heuer mit „Le Deuxième Acte“ mit Léa Seydoux, einer Komödie des französischen Absurdisten Quentin Dupieux. Hollywood wird mit Premieren und Stargästen stark präsent sein: Eine Ehrenpalme geht an „Star Wars“-Übervater George Lucas, das renommierte Columbia-Studio feiert an der Côte d’Azur sein 100-jähriges Bestehen. Uraufgeführt werden George Millers neuer Postapokalypse-Knaller „Furiosa: A Mad Max Saga“ und Kevin Costners jüngste Regiearbeit „Horizon, An American Saga“. Auch Nicolas Cage kommt: Er spielt in „The Surfer“ von Lorcan Finnegan einen – Trommelwirbel – Surfer.

Der Jury-Vorsitz von Cannes gehört heuer der „Barbie“-Regisseurin Greta Gerwig. Erstmals wird das Festival auch einen Virtual-Reality-Wettbewerb ausrichten (der Festivalkonkurrent Venedig hat bereits 2016 eine entsprechende Sektion etabliert). Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes finden dieses Jahr vom 14. bis zum 25. Mai statt. (red)

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