Insolvenzen

Thailändische Central Group kauft Signa-Kaufhaus KaDeWe

Das berühmte Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin hat Berichten zufolge den Besitzer gewechselt. 
Das berühmte Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin hat Berichten zufolge den Besitzer gewechselt. APA / dpa / Christophe Gateau
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Die thailändische Unternehmensgruppe zählt unter Handelsexperten auch zu den Kandidaten für die vollständige Übernahme der KaDeWe Group, also des tatsächlichen Warenhausgeschäfts in der renommierten Immobilie.

Die Immobilie des Berliner Luxuskaufhauses KaDeWe gehört nun vollständig der thailändischen Central Gruppe. Der bisherige Eigentümer, die insolvente Signa Prime Selection, und die Gruppe hätten eine Vereinbarung über den kompletten Erwerb getroffen, teilte Central am Freitag mit. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet.

Die thailändische Unternehmensgruppe zählt unter Handelsexperten auch zu den Kandidaten für die vollständige Übernahme der KaDeWe Group, also des tatsächlichen Warenhausgeschäfts in der renommierten Immobilie in der Tauentzienstraße. Bisher hält Central daran 50,1 Prozent, 49,9 Prozent gehören zur in Schieflage geratenen Signa-Gruppe des Tiroler Geschäftsmannes René Benko.

„Wir freuen uns, das KaDeWe Berlin in unser Portfolio an traditionellen Flaggschiff-Luxusimmobilien aufzunehmen. Die zusätzliche Kapitalinvestition verdeutlicht das Engagement unserer Familie für KaDeWe Group und unsere treuen Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden und Geschäftspartner in Europa“, sagte Central-Geschäftsführer Tos Chirathivat laut der Mitteilung. „Wir werden uns weiter darum bemühen, mit allen Beteiligten die bestmögliche Lösung zu finden, damit unsere Kaufhäuser ihren normalen Betrieb wieder aufnehmen können - besser und stärker als zuvor und so schnell wie möglich.“ Die Central Group bleibt laut Mitteilung „in Gesprächen mit dem Management der KaDeWe Group und den Gläubigern und ist zuversichtlich, sich als neuer Eigentümer der Berliner Immobilie über den Erwerb weiterer Vermögenswerte zu einigen und damit einen geordneten Ausstieg aus dem Insolvenzverfahren einzuleiten“.

Die KaDeWe-Immobilie gehörte zur Signa-Tochter Prime Selection, die weitere hochwertige Gebäude wie das Warenhaus Oberpollinger in München, das Alsterhaus in Hamburg oder das Goldene Quartier in Wien besitzt. Signa Prime Selection hatte kurz nach Weihnachten einen Insolvenzantrag gestellt.

Auch KaDeWe-Gruppe insolvent

Das Warenhausgeschäft wiederum betreibt die KaDeWe-Gruppe. Sie hatte Ende Jänner eigens Insolvenz angemeldet und dies als „Möglichkeit einer Neuaufstellung“ erklärt. Das Unternehmen teilte damals mit, es habe 2022/23 das umsatzstärkste Geschäftsjahr der Firmengeschichte verzeichnet. Doch die „nicht marktüblichen“ und „exorbitanten“ Indexmieten der Signa würden ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften „nahezu unmöglich“ machen. Laut „Handelsblatt“ befindet sich die Central Group in „fortgeschrittenen Verhandlungen“, auch die Betreibergesellschaft KaDeWe-Gruppe komplett zu übernehmen.

Die Central Group gehört der Familie des thailändischen Milliardärs Tos Chirathivat. Das Unternehmen besitzt zahlreiche Einkaufszentren, Elektronikläden und Supermärkte in Thailand und ist schon seit Jahren auch international tätig. 2011 etwa kaufte die Central Group die italienische Kaufhauskette La Rinascente. Weihnachten 2021 übernahm das Unternehmen zusammen mit Signa die britische Warenhauskette Selfridges. Auch bei Selfridges sei die Central Group in fortgeschrittenen Verhandlungen, die Anteile von Signa zu übernehmen, berichtete das „Handelsblatt“. (APA/AFP)

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