Migration

Zypern bearbeitet keine Asylanträge syrischer Migranten mehr

Migranten auf Zypern
Migranten auf ZypernReuters / Yiannis Kourtoglou
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„Aufgrund der jüngsten Massenankunft syrischer politischer Asylbewerber auf dem Seeweg ist die Bearbeitung von Asylanträgen für Personen syrischer Herkunft ausgesetzt“, erklärt der zypriotische Präsident Nikos Christodoulidis.

Die kleine EU-Inselrepublik Zypern hat angesichts zahlreicher Ankünfte von Migranten aus Syrien die Bearbeitung von Asylanträgen von Menschen aus diesem Land ausgesetzt. Das teilte der zypriotische Präsident Nikos Christodoulidis am Samstag auf der Plattform X mit. „Aufgrund der jüngsten Massenankunft syrischer politischer Asylbewerber auf dem Seeweg ist die Bearbeitung von Asylanträgen für Personen syrischer Herkunft ausgesetzt“, erklärte er.

Wie lange dies dauern werde, blieb zunächst unklar. Die Menschen aus Syrien, die auf Zypern ankommen, würden, so lange dies gelte, in den völlig überfüllten Registrierlagern der Insel bleiben müssen, hieß es aus Kreisen der Regierung in Nikosia am Sonntag.

Zypern fordert Neubewertung der Lage in Syrien

Seit Jahresbeginn sind auf Zypern gut 4000 Migranten und Flüchtlinge angekommen. Im ersten Quartal 2023 waren es 78 gewesen. Damit zählt die Inselrepublik gemessen an ihrer Einwohnerzahl im EU-Vergleich bei weitem die meisten Asylanträge. Die Lage könnte sich nach der jüngsten Verschärfung des Krieges im Nahen Osten verschlimmern, meinten Experten in zypriotischen Medien.

Zypern fordert eine neue Bewertung der Lage in Syrien. Nikosia meint, dass in einigen Provinzen und Regionen Syriens die Lage nicht mehr gefährlich sei. Aus diesem Grund sollten nicht alle Menschen aus Syrien automatisch einen Schutzstatus erhalten. Nikosia warte „auf die bevorstehenden Entwicklungen der Frage der Neubewertung des syrischen Status“, fügte der zypriotische Präsident auf X hinzu. Zudem plane Nikosia, dafür zu plädieren, dass die EU mit dem Libanon einen ähnlichen Deal wie mit Ägypten schließt: Im Februar hatte sich die EU angesichts steigender Flüchtlingszahlen mit Kairo auf eine engere Zusammenarbeit sowie Finanzhilfen in der Höhe von rund 7,4 Milliarden Euro geeinigt. (APA/dpa)

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