Deutschland

Leverkusen fixiert den Meistertitel

Leverkusener Meister-Jubel.
Leverkusener Meister-Jubel. APA
  • Drucken

Ein Kantersieg beschert der Werkself vorzeitig den ersten deutschen Meistertitel der Vereinsgeschichte. Die Bayern sind entthront.

Das lange Warten von Bayer Leverkusen hat ein Ende: Die Werkself machte am Sonntagabend mit einem 5:0-Heimsieg gegen Werder Bremen vorzeitig den ersten Meistertitel in der deutschen Fußball-Bundesliga perfekt. Damit gibt es nach elf Titelgewinnen in Folge von Bayern München wieder einmal einen anderen Champion. Die Münchner haben wie auch der drittplatzierte VfB Stuttgart fünf Runden vor Schluss einen Rückstand von 16 Punkten auf Rang eins, 15 Zähler sind noch zu holen.

Für Leverkusen war es Sieg Nummer 38 im 43. Pflichtspiel der Saison, Niederlage gab es noch keine. Verdienter könnte daher ein Team nicht ganz an der Spitze stehen. Den Führungstreffer erzielte Victor Boniface schon in der 25. Minute mit einem verwandelten Foul-Elfmeter. Für den 23-jährigen Nigerianer war es das elfte Saisontor. Amine Adli hatte danach bei einem Lattenschuss Pech (38.). Bremen kam ohne den gesperrten Abwehrchef Marco Friedl, der kürzlich erstmals Vater wurde, aber mit Romano Schmid in der Startelf zu der ein oder anderen Möglichkeit, insgesamt war die Mannschaft aber zu harmlos.

Der zweite Treffer der Heimischen lag mehrmals in der Luft, ehe er nach einer Stunde endgültig fiel. Granit Xhaka brachte die Stimmung im Stadion mit einem Links-Weitschuss nach Boniface-Zuspiel endgültig zum Kochen. Danach trug sich auch noch Florian Wirtz (68., 83., 90.) dreimal in die Schützenliste ein. Schon nach dem vierten Treffer waren erste Leverkusen-Fans aufs Feld gelaufen, nach dem fünften waren es dann ganz viele, worauf der Schiedsrichter auf eine Nachspielzeit verzichtete und abpfiff.

Leverkusens Meisterstück in der 29. Runde ist das drittfrüheste der Ligageschichte. Nur die Bayern hatten zweimal (27. bzw. 28. Runde) früher eine Entscheidung herbeigeführt. Die Leverkusen-Anhänger hatten ihr vergangene Saison nur sechstplatziertes Team bei der Ankunft im Stadion bereits mit Böllern, Silvesterraketen und lautstarken Gesängen empfangen, nach Schlusspfiff erreichte die Euphoriewelle dann noch einmal einen neuen Höhepunkt, die Massen stürmten den Platz. Viele Fans waren da schon mit inoffiziellen Meister-Utensilien wie T-Shirts und Kappen eingedeckt, die vor der Partie in großen Mengen verkauft worden waren.

Mit dem Cup-Finale und der Europa League, wo man im Viertelfinale am Donnerstag um den Aufstieg kämpft, gibt es noch zwei weitere große Titelchancen. Das Jahr 2024 könnte daher nicht nur wegen dem Premierentitel in der Liga in die Clubgeschichte eingehen.

Bei den Bremern hatte es vor der Partie einen Eklat rund um Naby Keita gegeben. Der Ex-Salzburger war nicht in den Bus zum Auswärtsspiel gestiegen, nachdem er erfahren hatte, nicht von Beginn an zum Zug zu kommen. „Wir werden morgen mit ihm und seinem Berater über die Konsequenzen und das weitere Vorgehen sprechen“, sagte Bremens Fußball-Chef Clemens Fritz. Sein Team hat als Zwölfter fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Darmstadt nicht mehr zu retten

Von dem ist Schlusslicht Darmstadt zwölf Punkte entfernt. Der nach einem Heim-0:1 gegen den SC Freiburg und der fünften Niederlage in den jüngsten sechs Runden mittlerweile 22 Spiele sieglose Club muss sich damit wohl mit dem Gang in die 2. Liga anfreunden. Das sind auch schlechte Nachrichten für drei ÖFB-Kicker. Christoph Klarer spielte in der Innenverteidigung durch, Emir Karic wurde in der 81. Minute ausgetauscht und Mathias Honsak war ab der 68. Minute im Einsatz.

Bei den Siegern verbuchte Michael Gregoritsch seinen fünften Saison-Assist. Der Steirer, der am Donnerstag seinen 30. Geburtstag feiert, bereitete den einzigen Treffer von Ritsu Doan (36.) mit einem Pass vor. Der ÖFB-Teamstürmer hält nun bei elf Scorerpunkten, da er auch schon sechs Tore auf dem Konto hat. Freiburg liegt in der Tabelle auf Rang acht. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.