Umfrage

Raucher lösen zwei Wochen Arbeitszeit in Luft auf

Clemens Fabry
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Nicht nur schädlich für die Lunge, sondern auch für die Unternehmenskultur. Raucher verpuffen deutlich mehr Arbeitszeit als ihre Kollegen.

Rauchende Arbeitnehmer verlassen ständig den Arbeitsplatz, um sich einzunebeln. 20 Prozent nutzen diese Gelegenheit fünf Mal pro Tag, wie eine aktuelle Haypp-Umfrage unter 1000 Befragten zeigt. 13 Prozent gehen vier Mal täglich nach draußen, zwölf Prozent legen drei Mal pro Arbeitstag eine Zigaretten-Pause ein. Fast jeder zehnte Befragte legt sogar sechs Rauchpausen am Tag ein. Bei der Länge der einzelnen Fehlzeiten waren fünf Minuten die am häufigsten genannte Antwort (39 Prozent).

„Verlässt eine Person knapp fünf Mal am Tag für etwas mehr als fünf Minuten den Arbeitsplatz, um zu rauchen, so klingt das vielleicht nach nicht so viel. Doch hochgerechnet auf eine ganze Arbeitswoche arbeitet diese Person um zwei Stunden weniger“, sagt Markus Lindblad, Head of External Affairs bei Haypp. Während manche dafür eine verkürzte Mittagspause in Anbetracht ziehen, sei nicht jedes Teammitglied so „fair“. Demnach ergebe sich daraus mehr „Urlaub“ – oder Freizeit – während der Arbeitszeit.

Viele rauchen im Job mehr als in der Freizeit

Werden die Zahlen auf ein Arbeitsjahr hochgerechnet und dabei die fünf Wochen gesetzlichen Mindesturlaub sowie dreizehn gesetzliche Feiertage berücksichtigt, so kämen Raucher auf rund 89 Stunden. Bei einer 40-Stunden-Arbeitswoche ergeben sich also rund zwei Wochen zusätzliche arbeitsfreie Zeit. Nur aufgrund der Raucherpausen. Nichtsdestotrotz gilt: Wer über sechs Stunden am Tag arbeitet, dem stehen gesetzlich 30 Minuten Pause zu.

Mehr als ein Drittel der Befragten raucht sogar mehr während eines Arbeitstages als an einem freien Tag. Etwa 19 Prozent gaben an, dass sie an Arbeitstagen nur ein bisschen öfter zur Zigarette greifen und rund 23 Prozent schätzen, dass sie genau gleich viel rauchen. Weitaus mehr als die Hälfte behauptet, aufgrund ihrer beruflichen Situation bzw. ihres Arbeitsumfelds daran gehindert zu sein, mit dem Rauchen aufzuhören.

Ohne Raucherpausen „grantig“

Als Hauptgrund für die zahlreichen Rauchpausen nannte ein Großteil (44 Prozent), dadurch eine mentale Pause von der beruflichen Tätigkeit einlegen zu können. Ein ähnliches Argument führten 40 Prozent an: Jene Pausen wären eine Chance, nach draußen zu kommen und das Umfeld zu verändern. Gut 36 Prozent freuen sich dabei auch auf die Interaktion mit ihren Kollegen und behaupten, diese dadurch besser kennenzulernen.

Beinahe ein Drittel gibt zu, dass sich ihre Stimmung ohne das Rauchen erheblich verschlechtern würde und sie sonst „grantig“ wären. (ere)

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