Olympia

Olympia-Coup der Bahnradfahrer: Auf der schiefen Bahn – und glücklich

Österreich taucht im Bahnrad-Sport an der Spitze auf mit Felix Ritzinger.
Österreich taucht im Bahnrad-Sport an der Spitze auf mit Felix Ritzinger.Drew Kaplan
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Österreichs Bahnrad-Equipe ist bei den Sommerspielen in Paris im Madison und Omnium dabei, für die Wiener Felix Ritzinger, Maximilian Schmidbauer, Tim Wafler und Raphael Kokas erfüllt sich ein Traum. Und das, obwohl in der Stadt die einzige Bandrad-Anlage „abgerissen“ worden ist.

Wie schon bei den letzten Olympischen Spielen in Tokio werden rot-weiß-rote Athleten bei den Bahnbewerben im Velodrom von St. Quentin-en-Yveslines im August im Einsatz sein. Nach dem letzten Qualifikations-Event beim UCI Track Nation‘s Cup in Milton, Kanada, steht fest, dass das österreichische Team sowohl im Madison als auch im Omnium in Paris an den Start gehen werden. „Das war ganz sicher eine Teamleistung und ich bin auf alle meine vier Athleten richtig stolz, dass wir es gemeinsam geschafft haben“, freute sich Nationaltrainer Andreas Graf, der vor drei Jahren in Tokio selbst noch Olympiastarter war, seine Karriere dann beendete und ein neues, junges Team im Hinblick auf die Spiele in Paris und Los Angeles formierte, welche nun gleich im ersten Anlauf beide möglichen Qualifikationsplätze erobert haben.

Maximilian Schmidbauer
Maximilian SchmidbauerDrew Kaplan

Denn nachdem Österreich keinen Bahnvierer hat, mussten sie sich unter den besten fünf Nationen im Madison qualifizieren, um für dieses Event einen Startplatz in Paris zu erobern, was gelang. Hinter den großen Nationen wie der Niederlande, Spanien und Portugal schafften sie in einem engen Duell hinter den Tschechen den erhofften fünften Rang und sind nun in Paris mit dabei. Dazu kommt die Qualifikation im Mehrkampf, dem Omnium. Und, all das ohne einer eigenen Bahn in Wien. Die war im Dusika-Stadion zu finden, das abgerissen worden ist.

Freude auf Paris

Verantwortlich für diesen Coup sind vier junge Wiener Athleten mit Felix Ritzinger, Maximilian Schmidbauer, Tim Wafler und Raphael Kokas, die in den letzten zwei Jahren, angefangen von den Europameisterschaften in Grenchen bis hin nun zum letzten Weltcup in Kanada alles für die Tickets gaben. „Sie haben sich wirklich gut entwickelt über die letzten zwei Jahre und ich freue mich, mit ihnen nun in die Vorbereitung für Paris zu gehen“, so Graf anschließend. Mit 27 Jahren ist Ritzinger der Oldie im Team, Wafler und Schmidbauer sind 22 und Kokas ist mit 19 Jahren der jüngste Fahrer im Quartett.

Tim Wafler macht Tempo.
Tim Wafler macht Tempo.Drew Kaplan

„Die Qualifikation in beiden Disziplinen geschafft zu haben fühlt sich sehr gut an. Es war viel harte Arbeit in den vergangenen zwei Jahren. Wir haben uns über den Zeitraum gesteigert und sind Rennen für Rennen besser und besser geworden“, so Schmidbauer, der mit Kokas vor ein bisschen weniger als einem Jahr sogar im Madison den U23-Europameistertitel geholt hat.

Welches Potential die junge Generation auf der Bahn hat, zeigte zu Jahresbeginn Wafler, der bei den Elite-Europameisterschaften im Scratch die Silbermedaille in Apeldoorn errang und mit starken konstanten Leistungen im Omnium immer auf einem Qualifikationsplatz lag, den er für Österreich dann zuletzt auch fixierte. „Wir pushen uns gegenseitig zu höheren Leistungen und das hat uns jetzt zu den Olympischen Spielen geführt. Die Freude ist natürlich riesig“, so der junge Wiener.

„Wir haben viel Zeit und Energie in dieses Projekt gesteckt. Ich möchte mich auch bei unseren Straßenteams dafür bedanken, die unsere Olympiaquali unterstützt haben, indem sie uns für die Rennen aber auch die Trainingslager immer die Zeit gegeben haben“, erklärte Ritzinger und der Teamjüngste Kokas fügte an: „Es ist schon unglaublich, was wir da jetzt als junges Team geschafft haben.“ (fin)

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