Kroatien

Kroatien-Wahl: Das Duell der Alphatiere in Zagreb

Eine Joggerin läuft an Wahlkampfplakaten in der kroatischen Hauptstadt Zagreb vorbei.
Eine Joggerin läuft an Wahlkampfplakaten in der kroatischen Hauptstadt Zagreb vorbei. Reuters / Antonio Bronic
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Ein Präsident, der nicht zur Wahl steht, und ein Premier, der um seinen Posten bangen muss: Vor Kroatiens Parlamentswahl am Mittwoch liefern sich Staatschef Milanović und Premier Plenković einen bizarren Kampf.

Belgrad/Zagreb. Bei ihren Verunglimpfungen legen sich Kroatiens streitbare Stimmenjäger keinerlei Hemmungen mehr auf. Als „Feigling“, der den Adriastaat in die „russische Welt führen“ wolle, schmäht der konservative Premier Andrej Plenković (HDZ) den linkspopulistischen Staatschef Zoran Milanović vor der Parlamentswahl am Mittwoch. „Du hast Deine Chance verspielt, Dein Spiel ist aus. Als Premier warst Du eine Null, als Präsident bist Du ein Nichts.“ Die HDZ sei ein „kriminelles Gangsterkartell“, das das Land ausgeplündert und verwüstet habe, kontert der hemdsärmelige Milanović .

Der „Brüsseler Pudel“ Plenković sei nur daran interessiert, auf welchem EU-Spitzenposten er seinen „Wagen parken“ könne, ätzt der frühere Chef der sozialdemokratischen SDP: „Plenković ist erledigt. Er lässt sich bereits das Sandwich für seine Reise nach Brüssel schmieren, um dort seinen Eintritt ins WC zu bezahlen.“

Ein Präsident im Wahlkampf, der offiziell nicht zur Wahl steht, und ein Premier, der trotz des erwarteten Wahlsiegs der HDZ um seinen Posten bangen muss: Kroatiens verbitterte Erzrivalen liefern sich ein bizarres Fernduell – mit ungewissem Ausgang: Der Parlamentswahl könnte eine mühsame Regierungsbildung oder gar eine erneute Neuwahl folgen.

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