Dänemark

Ermittlungen nach Großbrand in Kopenhagens historischer Börse laufen

Löscharbeiten an Kopenhagens historischer Börse
Löscharbeiten an Kopenhagens historischer Börse(c) Imago / Francis Joseph Dean
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Die Brandursache ist weiter unklar, ebenso die Höhe des Schadens. Die dänische Handelskammer, die Eigentümerin des Bauwerks ist, will es „auf jeden Fall wieder aufbauen“.

Am Tag nach dem zerstörerischen Feuer in der historischen Börse in Kopenhagen ist die Brandursache weiter unklar. Die Feuerwehr kämpfte am Dienstag beinahe einen Tag lang gegen die lodernden Flammen. Die 56 Meter hohe Turmspitze stürzte nach kurzer Zeit vom Dach der 400 Jahre alten Touristenattraktion. Am Nachmittag konnten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle bringen. Etwa die Hälfte des einzigartigen Gebäudes und wichtige, tragende Strukturen waren da schon zerstört.

Im näher zum Parlament liegenden Teil des wegen Restaurierungsarbeiten eingerüsteten Bauwerks wütete das Feuer besonders schlimm. Ein Übergreifen auf den anderen Gebäudeteil konnten die Einsatzkräfte aber verhindern. Die Polizei ermittelt weiterhin zur Brandursache.

„Beschlossen, dass wir die Børsen wieder aufbauen werden“

Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schrieb am Dienstag auf X: „Schreckliche Bilder aus Børsen. Sehr traurig. Ein ikonisches Gebäude, das uns allen viel bedeutet. Unser eigener Notre-Dame-Moment.“ Damit bezog er sich auf das verheerende Feuer in der weltberühmten Pariser Kathedrale. Dort war vor fast genau fünf Jahren - am 15. April 2019 - ein Brand ausgebrochen, der das Dach von Notre-Dame fast vollständig zerstörte. Die Bilder davon gingen um die Welt.

Die alte Börse beherbergt eine große Kunstsammlung. In dem Gebäude - einem der ältesten und bekanntesten der Stadt - befindet sich heute die dänische Handelskammer, die auch Eigentümerin des Bauwerks ist. „Wir haben mit unserem Vorstand beschlossen, dass wir die Børsen auf jeden Fall wieder aufbauen werden“, sagte Handelskammer-Chef Brian Mikkelsen.

Schadenshöhe noch unklar

Die Höhe des Schadens ist noch nicht zu beziffern. Das dänische Nationalmuseum müsse den Verlust von Kulturschätzen aus der historischen Börse erst kartieren, hieß es. Nach Angaben der Feuerwehr versuchten die Einsatzkräfte mit Unterstützung der royalen Armee die Kulturschätze in Sicherheit zu bringen. Auch Mitarbeiter halfen bei der Rettung der Kunstobjekte.

Die historische Börse mit ihrem markanten Kirchturm liegt auf der östlichen Spitze der Insel Slotsholmen und wurde 1625 fertiggestellt. Sie wurde auf Anordnung von König Christian IV. im Stil der niederländischen Renaissance errichtet, um Kopenhagen in ein Finanz- und Handelszentrum zu verwandeln. Als Börse im eigentlichen Sinne wird das Gebäude schon lange nicht mehr genutzt. Die laufende Restaurierung sollte eine unsachgemäße Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen wiedergeben. (APA/dpa)

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